Kushiro: Japans kühle Abwechslung im Sommer

Japan hat gerade den heissesten Juli seit Beginn der Messungen 1946 hinter sich. In der Hauptstadtregion Japans sowie in Hokuriku am Japanischen Meer waren die Temperaturen teilweise 3 Grad heisser als in einem Durchschnittsjahr, wie Jiji News berichtet. Und auch der August hat heiss begonnen. Die Meteorologen rechnen damit, dass die Hitzewelle in vielen Teilen des Landes noch mindestens ein weitere Woche andauern wird.
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Doch nicht überall in Japan ist die Hitze so extrem. Am Nordzipfel der Hauptinsel Honshu sowie auf der Nordinsel Hokkaido sind die Temperaturen im Hochsommer weitaus angenehmer als in Tokio oder Kyoto. Kushiro im Osten von Hokkaido ist sogar die kühlste Grossstadt Japans. Selbst im Hochsommer liegt die Durchschnittstemperatur in der viertgrössten Stadt der Nordinsel bei rund 22 Grad. In Tokio oder Osaka sind es zur gleichen Zeit 33 Grad. Selbst im aktuellen Hitzesommer steigen die Temperaturen in Kushiro kaum auf über 25 Grad (und im Winter hat es im Vergleich zum Rest von Hokkaido sogar vergleichsweise wenig Schneefall). Das macht Kushiro zur kühlen Abwechslung im Sommer, die so einiges zu bieten hat. Fünf Empfehlungen.
Der Fischmarkt

Im zentralen Washō-Fischmarkt haben sich 60 Läden eingemietet. Es ist der perfekte Ort für ein reichhaltiges Frühstück. Katte-Don ist die absolute Spezialität. Hierbei kauft man eine Schale Reis und wählt bei einem der vielen Sashimi-Stände die Fischsorten aus, die man mag. Diese werden einem dann säuberlich auf die Portion Reis gelegt (Asienspiegel berichtete).
Der Nationalpark

Das Umland der Hafenstadt bietet eines der grössten Sumpfgebiete des Landes (jap. Kushiro-Shitsugen). Mit einem Nationalpark, dem See Akan und dem Kushiro-Moor ist die Region ein wahres Naturparadies, wo über 2000 Tierarten und Pflanzen zuhause sind. Zahlreiche Aussichtspunkte in der Gegend bieten einen Panoramablick auf diese einzigartige Sumpflandschaft. Ausserdem wurden spezielle Wege errichtet, um dieses Naturphänomen hautnah zu erleben.
Die Gegend um Tōro


Ein Ausflug von Kushiro zum Bahnhof Tōro mit dem Panoramazug Norokko bringt den Besucher mitten in die Natur. Bei der Station kann man ein Fahrrad mieten und so die verschiedenen Aussichtpunkte der Gegend erkunden. Zugleich bietet Tōro zwei schöne Seen und einen Hausberg mit Wanderwegen, der zum Sarurun-Aussichtspunkt führt. Von dort hat man einen dieser berühmten Aussichten auf die JR-Senmō-Hauptlinie, die heute teilweise nur mit einem Wagen gefahren wird.
Der Sonnenuntergang

Nur eine kurze Fahrt vom Bahnhof Tōro entfernt liegt der Hosooka-Aussichtspunkt, wo es einen der schönsten Sonnenuntergänge in Japan zu sehen gibt.
Kushiro isst Zangi

In Hokkaido heisst die Alternative zum japanischen Leibgericht Kara‘age (frittiertes Hähnchen) Zangi. Im Gegensatz zum klassischen Kara‘age wird das Hühnchen bei dieser Speise mit einer einfachen Salzmischung mariniert und im Stärkemantel frittiert. Der Ursprung dieser Speise liegt in Kushiro. Ein Zangi-Kultrestaurant ist das Toriyoshi von Tetsuya Uchimagi und dessen Sohn (Asienspiegel berichtete).
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