Obon: Japans sommerliche Auszeit
In Japan ist Obon-Zeit. Es ist ein buddhistisches Fest, bei dem die Japaner ihrer Ahnen gedenken, die für eine kurze Zeit in die Welt der Lebenden zurückkehren. In diesen Tagen treffen sich die Familien. Mit Laternen vor den Häusern werden die Seelen der Verstorbenen willkommen geheissen, der Hausalter wird mit kleinen Opfergaben beschmückt, die Gräber der Vorfahren werden besucht, Obon-Tänze (Bon-Odori) vorgeführt und jeweils am Ende der mehrtägigen Auszeit Laternen in Gewässer gelegt, um die Seelen der Verstorbenen zurück ins Jenseits zu geleiten. Heutzutage wird das Fest jeweils am 15. August gefeiert. Dann erlauben die Unternehmen ihren Arbeitern eine mehrtägige Auszeit. Ein ganzes Land ist während dieser Tage in Bewegung. Die Menschen strömen zu ihren Familien oder machen ganz einfach einen Ausflug.
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Gestern Samstag hat diese sommerliche Auszeit begonnen. Viele Züge waren restlos ausgebucht. Bereits um 6:20 Uhr war der Shinkansen von Nagoya nach Hakata zu 210 Prozent belegt, wie die Kobe Shimbun berichtet. Andere Verbindungen wiesen von Auslastungsraten von 110 bis 170 Prozent aus. Auch am heutigen Sonntag sind zahlreiche Züge voll besetzt. Von Kisei Rush, dem starken Heimreiseverkehr, ist dann in Japan die Rede. Auf den Autobahnen gab es Staus von mehreren Kilometern Länge, wie TV Asahi berichtete. Auch die Flughäfen hatten allerhand zu tun. Am 11. August sind alleine in Haneda und Narita rund 90’000 Passagiere für ein paar Tage ins Ausland geflogen. Am 15. und 16. August geht es schliesslich in die andere Richtung. Vom U-Turn Rush sprechen die Japaner in diesem Fall.
Gute Planung wichtig
Ausländische Touristen sollten während dieser Periode früh genug Bahn, Flug und Hotel buchen – oder ganz einfach eine aufwendige Reise meiden. Ähnliche Feiertagsperioden in Japan sind die Golden Week Anfang Mai (Asienspiegel berichtete), die Neujahrszeit und alle paar Jahre die Silver Week im Herbst. Doch Letztere steht erst wieder im Jahr 2020 an.
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