Vor 60 Jah­ren: Die Geburt der Instant-Ramen

Chikin Ramen von Nissin.
Chi­kin Ramen von Nis­sin. Foto: nis​sin​.com

Es war 1958, als die japa­ni­sche Fir­ma Nis­sin Foods des Japa­ners Momo­fu­ku Andō die welt­weit ers­ten Instant-Ramen auf den Markt brach­te. Chi­kin Ramen hiess das Pro­dukt, das in Japan bis heu­te der Klas­si­ker im Ange­bot des Lebens­mit­tel­her­stel­lers ist. 1971 folg­te die Cup Nood­le-Rei­he im prak­ti­schen Sty­ro­por­be­cher, der bereits alle Zuta­ten ent­hielt. Man muss­te nur noch heis­ses Was­ser bei­fü­gen und fer­tig war die Nudel­sup­pe. Es war eine kuli­na­ri­sche Revo­lu­ti­on. Der Begriff Cup Nood­le wur­de welt­weit zum Syn­onym für die Instant-Nudel­sup­pe. Heu­te wird das Pro­dukt in 80 Län­dern ver­kauft. Es ist das erfolg­reichs­te Fer­tig­ge­richt der Welt. 

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Die Instant-Ramen sind ein typi­sches Pro­dukt der Nach­kriegs­zeit. Japan war unmit­tel­bar nach dem Zwei­ten Welt­krieg am Boden, die Leu­ten lit­ten täg­lich Hun­ger. Damals muss­ten die Men­schen lan­ge War­te­zei­ten in Kauf neh­men, um an einem Stand eine Nudel­sup­pe zu erhal­ten. Momo­fu­ku Andō brach­te dies auf die Idee, eine Spei­se zu erschaf­fen, die immer zur Ver­fü­gung stand und die man sofort zube­rei­ten konn­te. In sei­ner win­zi­gen Hüt­te in der Stadt Ike­da in Osa­ka ent­wi­ckel­te er die ers­ten Instant-Ramen der Welt, indem er die Nudeln gleich nach dem Kochen frit­tier­te. Dies gab dem getrock­ne­ten Pro­dukt die lan­ge Halt­bar­keit. Andō liess sich dabei von der Zube­rei­tung der Tem­pura-Spei­se inspirieren. 

35 Yen kos­te­te eine Por­ti­on Chi­kin Ramen. Das war für dama­li­ge Ver­hält­nis­se ein klei­nes Ver­mö­gen. Fri­sche Nudel­sup­pen waren wesent­lich güns­ti­ger. Doch die Vor­tei­le, die Halt­bar­keit und die unkom­pli­zier­te Zube­rei­tung, mach­ten es zu einem Erfolg. Ins­be­son­de­re Bau­ar­bei­ter, geschäf­ti­ge Büro­ar­bei­ter und Stu­den­ten kamen schnell auf den Geschmack. Instant-Ramen mag heu­te unter Ernäh­rungs­ex­per­ten zuneh­mend in die Kri­tik gera­ten, das Fer­tig­ge­richt ist aber in Japan, das regel­mäs­sig von Natur­ka­ta­stro­phen heim­ge­sucht wird, ein Sym­bol für Nah­rungs­mit­tel­si­cher­heit geblie­ben. Nach gros­sen Erd­be­ben ver­teilt Nis­sin jeweils gross­zü­gi­ge Gra­tis­por­tio­nen in den Kri­sen­ge­bie­ten, wie bei­spiels­wei­se 2011 im Nord­os­ten des Lan­des oder 2016 in Kuma­mo­to.

Zwi­schen Shink­an­sen und Walkman

Nis­sin hat die­ser japa­ni­schen Erfolgs­ge­schich­te gleich zwei Cup-Nood­le-Muse­en gewid­met, in Yoko­ha­ma und in Osa­ka. Dort sieht man auch eine Nach­bil­dung der Hüt­te, in der Andō sein Unter­neh­men star­te­te. Die Instant-Ramen von Nis­sin wur­de 2014 sogar zu einer der inno­va­tivs­ten Erfin­dun­gen der japa­ni­schen Nach­kriegs­ära gekürt. Das Pro­dukt kam nach dem Shink­an­sen und noch vor dem Walk­man auf den zwei­ten Rang (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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