Die Taifun-Prognosekarte
Die japanischen Wetterbehörde sprach vom stärksten Taifun seit 25 Jahren. Jebi schlug gestern mit voller Kraft auf die Präfekturen Tokushima und Osaka bevor er bis zum Japanischen Meer und schliesslich hoch nach Hokkaido weiterzog. Im Internationalen Flughafen Kansai, der sich auf einer aufgeschütteten Insel in der Bucht von Osaka befindet (Asienspiegel berichtete), kam es zu grossflächigen Überschwemmungen. Ein Tanker schlug gegen die Strassen- und Bahn-Brücke auf, die den einzigen Zugang zum Festland bietet. Dies hat dazu geführt, dass 3000 Personen auf der Flughafeninsel strandeten, wie die Asahi Shimbun berichtete. Über 600 Flüge wurden abgesagt. Wann der drittgrösste Flughafen Japans den Betrieb wieder aufnehmen kann ist unklar. Insgesamt waren 13 Präfekturen von Taifun Nummer 21 betroffen. Bis gestern kamen in der Kansai-Region, in der über 20 Millionen Menschen zuhause sind, 9 Menschen ums Leben, 229 wurden verletzt.
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Hauptsächlich zwischen Juli und September ist in Japan Taifun-Saison. Die Stürme, die im Pazifik entstehen, sind so häufig, dass man ihnen in Japan gar keine Namen, sondern ihnen ganz einfach eine Nummer gibt. Die Wetterbehörde führt in einer übersichtlichen Grafik genau Buch über deren Wege. Der gestrige war die Nummer 21 in diesem Jahr. Vier davon stiessen auf eine oder mehrere japanische Inseln, neun näherten sich. In manchen Jahren hält die Taifun-Saison sogar bis spät in den Oktober hinein an. Wer in diesen Monaten unterwegs ist, der sollte regelmässig die ständig aktualisierte Taifun-Karte der Wetterbehörde konsultieren. Diese macht zugleich auch Prognosen darüber, ob ein Taifun eine Hauptinsel überhaupt erreicht. Man muss dabei aber beachten, dass die Taifune sehr schnell die Richtung ändern können. Trotzdem ist die Karte die zuverlässigste Hilfe für eine Einschätzung.
Über eine spezielle Warnkarte der Wetterbehörde kann man zudem die Region anklicken, in der man sich gerade befindet. Hierbei wird detailliert über die Gefahren informiert.
Weitere Tipps
Die gute Nachricht ist, dass Japans Städte vergleichsweise gut gerüstet sind gegen Taifune. Ausserdem kann man sich im Gegensatz zu Erdbeben auf diese Naturkatastrophe besser vorbereiten. Bereits einen Tag zuvor haben beispielsweise die regionalen Bahnen angekündigt, den Betrieb für die Zeit des Sturms einzustellen. In diesem Fall informiert die Website von JR West auch auf Englisch über den aktuellen Stand. Zahlreiche Kaufhäuser wie auch Vergnügungspärke wie die Universal Studios hatten ebenfalls den ganzen Tag geschlossen.
Bei Taifunen lohnt es sich, schon einige Tage zuvor bei der Hotelrezeption, den Tourismusinformationsstellen, am Bahnhofsschalter oder der bei der zuständigen Reiseagentur nachzufragen und Empfehlungen einzuholen. Allgemein sollte man bei solchen Naturgewalten in Grossstädten bleiben und auf eine aufwendige Weiterreise vorerst verzichten. Dank der guten Infrastruktur ist man dort weitaus sicherer als in sehr ländlichen Regionen, wo die Erdrutschgefahr gross und die erste Hilfe weit weg ist.
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