Tokios speziellstes Sushi-Restaurant
Über 30 Jahre forschte die Universität Kindai an der Zucht des Blauflossen-Thunfischs bis im Jahr 2002 der Durchbruch gelang. Seither ist es möglich, den Blauflossenthunfisch (jap. Honmaguro) aus künstlich befruchteten Eiern zu züchten, um ihn anschliessend in Gehegen gross zu ziehen. 2004 konnte der erste Thunfisch der Marke Kindai Maguro ausgeliefert werden. Den Forschern ist so ein geschlossener Zuchtzyklus gelungen. In Kushimoto in der Präfektur Wakayama und auf der Insel Amami-Ōshima in der Präfektur Kagoshima werden heute diese Thunfische gezüchtet. Die Universität Kindai führt seit einigen Jahren in Tokio und Osaka sogar zwei eigene Restaurants, wo die Fische angeboten werden. Dort können sich die Gäste noch von weiteren hauseigenen Zuchtprodukten überzeugen. Dazu gehören die Gelbschwanzmakrele (Buri), der Butt (Hirame) oder der Yellow Jack (Shimaaji) der Marke Kindai.
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Einen kleinen Rückschlag erlitt das Projekt jedoch beim Taifun Jebi (Nr. 21), der vergangene Woche mit voller Wucht über die Region Osaka zog. Ein riesiger Fischtank in Kushimoto wurde durch die hohen Wellen schwer beschädigt, wie die Sankei Shimbun berichtete. Rund 250 Kindai-Thunfische starben, weitere 350 wurden ins offene Meer geschwemmt. Der Schaden beläuft sich auf 100 Millionen Yen. Ein Lieferproblem an die beiden Restaurants wird dadurch nicht entstehen. Denn die weiteren Fischtanks in Kushimoto und eine weitere Zuchtfarm in Ami-Ōshima blieben unbeschadet.
Die Universität Kindai züchtet gemäss Asahi Shimbun zurzeit rund 10’000 Thunfische. Alleine diese Zahl führt vor Augen, wie stark sich sich das Geschäft der Thunfischzucht in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Neben der Universität Kindai ist dieses Kunststück inzwischen auch anderen Unternehmen in Japan gelungen. Diese verkaufen ihre Produkte bereits regelmässig an Supermärkte in Japan (Asienspiegel berichtete).
Der König der Thunfische in Gefahr
Der weltweite Boom von Sushi hat den Thunfisch zu einer begehrten Luxusware gemacht. Für 1 Kilo des Blauflossenthunfischs bezahlen die Grosshändler in den lokalen Auktionen unterdessen über 4000 Yen. Im Tokioter Fischmarkt Tsukiji ist der Preis noch ein Stück teurer. Ein Grossteil des weltweiten Fangs dieses Königs der Thunfische landet zudem in Japan. Die Population des Honmaguro sinkt so jährlich (Asienspiegel berichtete). Die Förderung des vollständig gezüchteten Blauflossenthunfischs wird so unweigerlich an Bedeutung gewinnen.
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