Minimalismus und Design: Das Kapselhotel «Nine Hours»
2009 wurde in Kyoto das Kapselhotel neu erfunden (Asienspiegel berichtete). Die spröde Funktionalität, die diesen Hoteltyp seit Ende der 1970er-Jahre dominierte, wurde kurzerhand entsorgt. An deren Stelle trat der Minimalismus mit futuristischem Design. Der Name des Hotels: Nine Hours. 125 elegante Röhren, eine gelbwarme Beleuchtung und dunkle Gänge gaben dem Gast das Gefühl, in einem Raumschiff zu sein. Das Konzept sorgte international für Aufmerksamkeit. Architektur- und Lifestyle-Magazine lobten dieses Hotel der Zukunft. Das Nine Hours war seiner Zeit jedoch etwas zu weit voraus. Es war noch nicht die Zeit des Tourismus-Booms. 2013 musste es gar kurzzeitig schliessen, um nur wenig später mit neuem Management wiederzueröffnen.
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Seither erlebt das Nine Hours eine Blütezeit. Inzwischen existieren 12 Kapselhotels dieser Marke. Der Anspruch, stets neue Akzente in Sachen Architektur und Design zu setzen, ist geblieben. Ein neuer Wurf ist das Nine Hours Takebashi in Tokio. Auf acht Stockwerken verteilen sich hier 129 Kapseln. Eine gläserne Fassade sorgt hier, dass die Räumlichkeiten mit natürlichem Sonnenlicht gefüllt werden. Damit unterscheidet sich das Gebäude wesentlich von den meisten bisherigen Ablegern, die auf geschlossene Räume und künstliches Licht setzen.
Im Tokioter Viertel Akasaka ist ebenfalls ein Nine Hours-Hotel entstanden, das mit offenen Glasfassaden und einer modernen Architektur arbeitet (siehe Foto unten). In diesem Gebäude hat sich sogar mit Glicht Coffee Berwed ein ein angesagtes Third-Wave-Café eingemietet. Das am Freitag eröffnete Nine Hours Asakusa (nicht zu verwechseln mit Akasaka) setzt ebenso auf eine verspielte und zugleich offene Gebäudestruktur.
Die Alternative: «Smartpods» anstatt Kapseln
Selbst 10 Jahre nach seiner Eröffnung ist das Nine Hours ein Trendsetter der Branche geblieben, obwohl die Konkurrenz heute grösser denn je ist. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche weitere Hotelketten entstanden, die mit dem Element der Kapsel spielen (Asienspiegel berichtete).
Ein besonders kreatives Beispiel ist das Hotel The Millenials. Anstatt Kapseln findet man hier geräumige «Smartpods», die 2,3 Meter hoch sind und eine Fläche von 3 Quadratmetern bieten und sich ganz nach den Bedürfnissen der jüngeren Generationen richtet (Asienspiegel berichtete).
Standort Nine Hours Takebashi
Standort Nine Hours Akasaka
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