Die Stadt der Filmplakate

Die Einkaufsstrasse war mit Plakaten von Bankan übersät.
Die Ein­kaufs­stras­se war mit Pla­ka­ten von Bank­an über­sät. Foto: Asi­en­spie­gel

Ōme liegt im Wes­ten der Prä­fek­tur Tokio, aus­ser­halb der 23 gros­sen Stadt­be­zir­ke. Rund eine Stun­de dau­ert die Fahrt mit der JR-Chūō Linie vom Bahn­hof Tokio oder Shin­juku in die­ses ver­schla­fe­ne Städt­chen, wo die Zeit ste­hen geblie­ben scheint. In den 50ern und 60ern flüch­te­ten die Tokio­ter an den Wochen­en­den hier­hin, um die Natur und die Ber­ge der Umge­bung zu genies­sen. Die Ein­füh­rung des Shink­an­sen 1964, die all­ge­mei­ne Erwei­te­rung des Ver­kehrs­net­zes und bes­se­re Löh­ne erlaub­ten den Tokio­tern auf einen Schlag wei­ter ent­fern­te Tages­aus­flü­ge. Ōme geriet in Ver­ges­sen­heit. Der klei­ne Stadt­kern blieb dadurch von der Moder­ni­sie­rung verschont.

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Bis heu­te ver­sprüht der Ort die Nost­al­gie der Shōwa-Nach­­kriegs­­­zeit (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Und genau die­se Retro-Atmo­­sphä­­­re hat die Stadt zu einem Geheim­tipp wer­den las­sen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Mass­geb­lich dazu bei­ge­tra­gen hat der loka­le Pla­kat­künst­ler Bank­an. Sei­ne von Hand gemal­ten gros­sen Film­pla­ka­te berühm­ter japa­ni­scher und inter­na­tio­na­ler Fil­me hän­gen über­all in der Stadt. Sie schmü­cken den Bahn­hof und seit 24 Jah­ren die Ein­kaufs­stras­se im Quar­tier Sumie­chō und erin­nern so an die gol­de­nen Tage des Kinos. Es war der loka­le Wirt­schafts­ver­band, der Bank­an damals den Auf­trag gab. Die­ser hat­te wäh­rend Jahr­zehn­ten für die drei inzwi­schen geschlos­se­nen Kinos Pla­ka­te gemalt. Ōme wur­de so zu einer ein­ma­li­gen Kulis­se für die Lieb­ha­ber des Films. 

Das Ende einer Ära

Nun geht die­se Ära jedoch zu Ende, wie die Asahi Shim­bun berich­tet. Die Film­pla­ka­te in den Stras­sen von Ōme wer­den ent­fernt. Zu vie­le Wer­ke wur­den durch Regen, Sturm und Schnee beschä­digt. Bank­an konn­te wegen sei­nes fort­ge­schrit­te­nen Alters die Pla­ka­te schon seit eini­gen Jah­ren nicht mehr repa­rie­ren oder erset­zen. In die­sem Jahr starb er im Alter von 77 Jah­ren. Daher ent­schloss sich die Stadt schwe­ren Her­zens für die­sen Schritt. Und bereits hat man in Ōme eine neue Geschäfts­idee: Der nost­al­gi­sche Ort will künf­tig zu einer Stadt der Kat­zen werden.

Das Shōwa-Retro-Museum.
Das Shōwa-Retro-Muse­um. Foto: Asi­en­spie­gel
Die Plakate im Bahnhof von Ōme.
Die Pla­ka­te im Bahn­hof von Ōme. Foto: Asi­en­spie­gel
Die Einkaufsstrasse von Ōme.
Die Ein­kaufs­stras­se von Ōme. Foto: Asi­en­spie­gel
Die Shōwa-Stadt Ōme.
Die Shōwa-Stadt Ōme. Foto: Asi­en­spie­gel

Ein mei­ner Kurz­fil­me, in dem Ōme vorkommt

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