Ein Machiya, ein Schrein und ein Bahnhof: Starbucks in Japan
1996 eröffnete Starbucks im Tokioter Viertel Ginza seinen erstes Café in Japan. Heute ist das Unternehmen in allen 47 Präfekturen Japans präsent. Über 1000 Kaffeehäuser führt es in Japan. Dabei fällt auf, dass die US-Kaffeehauskette in Japan speziell darum bemüht ist, sich elegant und zurückhaltend in historischen Vierteln anzupassen. Drei Beispiele.
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Kyoto: Das Café im alten Stadthaus
Im Juni 2017 eröffnete Starbucks ein Kaffeehaus in einem über 100-jährigen traditionellen zweistöckigen Holzgebäude an der historischen Ninenzaka-Strasse, gleich in der Nähe des berühmten Kiyomizu-Tempels. Speziell an diesem Projekt ist, dass am authentischen Stil der Fassade und der Innenarchitektur möglichst nichts geändert wurde. So bietet das Café im zweiten Stock gleich drei Räume mit klassischen Tatami-Böden an. Für Starbucks war dies eine Premiere. Um die Atmosphäre des Ortes nicht zu beeinträchtigen, hat Starbucks zudem versprochen, die Zahl der Gäste zu limitieren und die Bildung einer langen Warteschlange vor dem Café zu verbieten.
Dazaifu: Der Schrein
In der japanischen Kleinstadt Dazaifu auf der Südinsel Kyushu liegt der Shinto-Schrein Tenman-gu. Jährlich pilgern rund 2 Millionen Touristen zu dieser 1000 Jahre alten religiösen Stätte. Um den Charme der Gegend mit ihren vielen traditionellen Häusern nicht zu berauben, engagierte die amerikanische Kaffeehauskette den renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma, der zurzeit das neue Olympiastadion in Tokio. Er hat die klassischen äusseren Merkmale von Starbucks auf ein Minimum reduziert.Hierzu entwarf der Architekt in Anlehnung an einen Schrein eine elegante Holzstruktur von der Ladenfront bis ins Innere des Cafés. 2000 Holzlatten wurden dazu fein säuberlich in einem komplex-verwobenen Muster angeordnet. Zudem versetzte Kuma den Eingang diskret nach hinten, wie auch das typische Meerjungfrauen-Logo des Unternehmens. Sechs Jahre nach der Eröffnung ist der Starbucks nach dem Tenman-gu einer der meist fotografierten Orte von Dazaifu.
Dogo-Onsen: Der Bahnhof
In einem zweistöckigen Bahnhofsgebäude von Dogo-Onsen hat sich Starbucks eingerichtet. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1984, basiert jedoch auf den Originalplänen des ersten Bahnhofsgebäudes von 1911. Es ist ein Haus im typischen westlich inspirierten Stil der Meiji-Zeit (1868 bis 1912). Auch im Innern wird sich Starbucks ganz dieser Ästhetik der japanischen Modernisierungszeit anpassen. Ganz in der Nähe des Bahnhofs befindet sich übrigens das architektonische eindrückliche Badehaus Dogo-Onsen. Die Geschichte dieses Badeortes soll über 1000 Jahre zurückreichen. Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1894 und gehört heute zum Kulturschatz Japans.
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