Mit dem Fahrrad Japan entdecken: Vier Routen
Japan will sich zur Fahrradnation entwickeln. Bis 2020 investiert die Regierung massiv in die Infrastruktur für die Zweiräder (Asienspiegel berichtete). Ganz wichtig bei diesen Investitionen ist die Entwicklung von bestehenden und neuen Routen in ländlichen Regionen. So hat es die rund 70 Kilometer lange Shimanamikaido zwischen den Hafenstädten Onomichi und Imabari vorgemacht, welches touristisches und wirtschaftliches Potential in diesem Bereich steckt. Es ist nicht die einzige attraktive Route, die man vergleichsweise einfach für ein- oder mehrtägige Fahrradtouren nutzen kann. Im Folgenden vier Beispiele (siehe Karte unten).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
1. Shimanamikaido
Es ist sozusagen die Mutter aller Fahrradrouten in Japan. Die Shimanamikaido umfasst 10 Brücken, welche die beiden japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku über sechs Inseln verbinden. 1999 wurde die rund 70 Kilometer lange Route, die in Onomichi anfängt und in Imabari aufhört, eröffnet. Eine Besonderheit der Shimanamikaidō ist, dass man bei ihrem Bau nicht nur an die Autofahrer gedacht hat, sondern auf jeder Brücke eigene Auffahrten und Spuren für Fahrräder und Fussgänger angelegt hat. Auf der gesamten Strecke zwischen Onomichi und Imabari weisen zudem blaue Linie auf der Strasse den Weg für die Fahrradfahrer. Ein Verleihsystem mit zahlreichen Stationen auf den Inseln ermöglicht jedem Besucher die Fahrt auf dem Zweirad. Dank Fähr- und Busverbindungen kann man die Fahrt auch vorzeitig abbrechen. Es lohnt sich für diese Strecke, zwei Tage Zeit zu nehmen und auf einer der kleinen Inseln zu übernachten.
2. Shimanto-Fluss
Die Japaner nennen den Shimantogawa in Shikoku «den letzten klaren Strom Japans». Die Region am breiten Gewässer ist von hohen dicht bewaldeten Bergen umgeben. Mehrere Dörfer befinden sich entlang des Shimantogawa. Die Betonbrücken ohne Geländer sind zu Wahrzeichen der Region geworden (siehe Foto ganz oben). Beim Bahnhof Ekawasaki kann man ein Mountainbike mieten. Die gesamte Fahrt in die Stadt Shimanto dauert rund vier Stunden. Es ist eine angenehme Tour, denn in diese Richtung geht es nur bergab.
3. Biwa-See
Der Biwako in der Präfektur Shiga ist der grösste See Japans. Seine Nähe zur alten Kaiserstadt Kyoto macht ihn einfach zugänglich. Rund um den See stösst man auf zahlreiche historische Städte, Tempel- und Schreinanlagen, Museen, Natur und sogar schöne Strände. Die Fahrt um den ganzen See ist rund 200 Kilometer lang (Biwa-Ichi-Route) und am besten in zwei bis drei Tagen zu bewältigen. Alternativ gibt es auch zahlreiche kleinere lokale Velo-Routen, die sich anbieten.
Eine englischsprachige Karte gibt ausführlich Auskunft. Überall in der Region befinden sich Fahrradverleiher, wobei es an einem zusammenhängenden System wie bei der Shimanamikaido oder in Shimanto fehlt. Eine einfache Möglichkeit, ist beim ländlichen Shinkansen-Bahnhof Maibara ein Fahrrad zu mieten und von dort die Route in Angriff zu nehmen.
4. Awaji-Insel
Awaji-Shima ist die grösste Insel in der Seto-Inlandsee zwischen den Hauptinseln Shikoku und Honshu. Die Nähe zur Metropolregion Osaka-Kobe-Kyoto ermöglicht es, die ländliche Insel einfach per Bus oder Schiff zu erreichen. Man kann um die ganze Insel fahren, wobei es teilweise starke Steigungen hat. 150 Kilometer lang ist die gesamte Route (Awa Ichi-Route). Man sollte daher 2 bis 3 Tage einplanen. Auch kürzere Ausflüge sind natürlich möglich. Auch für diese Route gibt es neu eine englischsprachige Informationskarten zur Route und zum Verleih.
Ein guter Startpunkt ist der Fährhafen Iwaya, wo auch Velos ausgeliehen werden. Hier eine Übersicht über alle Verleihorte auf der Insel. Bicyle Hub Awaji bietet den professionellsten Fahrradverleih an, wobei die Website nur auf Japanisch angeboten wird. Eine gute Vorbereitung ist für alle Strecken nötig (wichtig: wenn immer möglich die Fahrräder vorreservieren).
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken