Osaka testet die Fussgänger- und Fahrrad-Avenue

Die Midōsuji-Avenue ist die Champs-Élysées von Osaka. Die 4,2 Kilometer lange und 44 Meter breite Prachtstrasse mit ihren 970 Ginkgo-Bäumen verbindet den Norden mit dem Süden der Stadt – das Geschäftsviertel Umeda mit dem lebendigen Viertel Namba und dem Dōtonbori-Kanal (Asienspiegel berichtete). Hier sind alle grossen Kaufhäuser, Boutiquen, Restaurants und Geschäfte zuhause. Unter der Avenue liegt zudem die gleichnamige U-Bahn-Linie. Die Midōsuji ist zugleich die grösste Einbahnstrasse Japans. Seit 1970 fliesst der Autoverkehr ausschliesslich von Norden nach Süden, auf sechs Spuren.
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Nun gibt es eine neue Vision für die Midōsuji-Avenue. Aus dieser Hauptverkehrsachse, wo täglich 40’000 Autos verkehren, soll dereinst auf einer Länge von 3 Kilometern eine vollständige Fussgängerzone entstehen (Asienspiegel berichtete). Das Projekt soll in drei Schritten umgesetzt werden. Bis 2020, dem Jahr der Sommerspiele in Tokio, werden auf einem Südabschnitt zwischen dem Dōtonbori-Kanal und der Strasse Sennnichimaedōri Extrazonen für Fussgänger und Fahrradfahrer eingerichtet. Bis 2025, dem Jahr der möglichen Weltausstellung in Osaka, will man die Fussgängerbereiche auf der gesamten Länge von heute 6 auf 15 Meter verbreitern. Ab 2037, dem 100-jährigen Jubiläum dieser Avenue, will man schliesslich die Hauptspuren komplett vom Autoverkehr befreien. Die Midōsuji wäre dann die längste permanente Fussgängerzone des Landes.
Um diese Vision umzusetzen, wird nun zwei Wochen lang getestet. Seit dem 9. Oktober gilt auf einem 200 Meter langen Seitenabschnitt der Avenue auf der Höhe des Dōtonbori-Kanals für zwei Wochen ein Fahrverbot für Autos, wie MBS News berichtet. Stattdessen hat man auf dieser einen Autospur einen erweiterten Bereich für Fussgänger und eine Fahrradspur geschaffen. Das Experiment soll helfen, mögliche logistische Probleme zu erkennen. Läuft alles wie geplant, dann werden bereits 2019 die Bauarbeiten für die erste Umzonung beginnen.
Das temporäre Fussgängerparadies in Ginza
Wie sich eine solche gigantische Fussgängerzone anfühlt, macht die Hauptstadt Tokio bereits seit Jahren vor. Die historische Einkaufsstrasse Chūō-dori in Ginza wird jeweils an den Wochenendnachmittagen vollständig vom Autoverkehr befreit. Die Avenue ist dann für wenige Stunden eine Fussgängerzone, oder wie es die Japaner nennen: Ein Hokōshatengoku, «ein Fussgängerparadies».

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