Scho­ko­la­de im Smartphone-Zeitalter

Ein Klassiker: Choco-Flake von Morinaga.
Ein Klas­si­ker: Cho­co-Fla­ke von Mori­na­ga. Bild: mori​na​ga​.co​.jp

Mori­na­ga steht in Japan für Scho­ko­la­de und ande­re Süs­sig­kei­ten: Hi-Chew, Dars Cho­co­la­te, Milk Cara­mel oder Cho­co Fla­ke sind nur eine klei­ne Aus­wahl von Mori­na­ga-Pro­duk­ten, die jedes japa­ni­sche Kind kennt. Die Geschich­te die­ses Erfolgs­un­ter­neh­men begann, als der Japa­ner Tai­chi­ro Mori­na­ga 1888 als 23-jäh­ri­ger in die USA zog und dort auf den Geschmack der ame­ri­ka­ni­schen Can­dys kam. 1899 kehr­te er nach Japan zurück, wo er sei­ne selbst gemach­ten Süs­sig­kei­ten auf der Stras­se zu ver­kau­fen begann. Sein Geschäft war der­art erfolg­reich, dass er 1899 sei­nen ers­ten Laden in Tokio eröff­ne­te. 1918 grün­de­te er schliess­lich Mori­na­ga & Co. Japans ers­ter Süss­wa­ren-Her­stel­ler war geboren. 

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Das Unter­neh­men exis­tiert nun seit 100 Jah­ren und man möch­te mei­nen, dass die Scho­ko­la­den- und Cara­mel-Pro­duk­te von Mori­na­ga für die Ewig­keit gemacht sind. Doch offen­bar kämp­fen selbst Süss­wa­ren-Her­stel­ler mit den neu­en Rea­li­tä­ten der digi­ta­li­sier­ten Gesell­schaft. So hat Mori­na­ga ange­kün­digt, die Pro­duk­ti­on sei­nes Klas­si­kers Cho­co Fla­ke 2019 kom­plett ein­zu­stel­len. Der Grund: Das Pro­dukt wird von der Smart­pho­ne-Gene­ra­ti­on ignoriert. 

Zu kleb­rig fürs Smartphone

Die­se mit zar­ter Scho­ko­la­de umhüll­ten Mini­f­locken brach­te Mori­na­ga 1967 als ein typi­sches Pro­dukt des Fern­seh­zeit­al­ters auf den Markt. Denn die Idee war, dass man die­se süs­sen Flakes vor dem Fern­se­her als Snack essen wür­de. Wäh­rend Jahr­zehn­ten ging die­ses Kon­zept erfolg­reich auf. Cho­co Fla­ke wur­de zu einem Klas­si­ker von Morinaga. 

In den ver­gan­gen fünf Jah­ren hal­bier­te sich jedoch der Umsatz, wie die Asahi Shim­bun berich­tet. Die Cho­co Flakes pas­sen offen­bar nicht ins Smart­pho­ne-Zeit­al­ter, weil sie zu kleb­rig sind und so stän­dig Spu­ren auf dem Dis­play hin­ter­las­sen, wie das Unter­neh­men fest­stel­len muss­te. Es ver­such­te, das Pro­dukt anzu­pas­sen, mit einem Scho­ko­la­den­über­zug, der weni­ger schnell schmolz. Doch die Bemü­hun­gen fruch­te­ten nicht und so ent­schied sich Mori­na­ga schwe­ren Her­zens, Cho­co Fla­ke auf­zu­ge­ben. Auch die inzwi­schen ver­al­te­te Fabrik in der Prä­fek­tur Chi­ba soll bis Ende 2019 geschlos­sen wer­den, wie die Nik­kei Shim­bun berichtet.

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