Ein Messerverbot in Japans Zügen
Japan hat schon heute eines der strengsten Waffengesetze überhaupt. Der Besitz einer Schusswaffe ist praktisch unmöglich (Asienspiegel berichtete). Und selbst bei Messern gelten strenge Auflagen. So braucht es für den Kauf eines Schwertes mit einer Länge von mehr als 15 Zentimetern eine Lizenz. Ausserdem ist in der Öffentlichkeit das Mitführen von Messern mit einer Länge von mehr als 6 Zentimetern verboten, ausser man kann einen berechtigten Grund dafür angeben.
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Für die Bahn wird bald schon eine noch strengere Regel zur Anwendung kommen, wie die Asahi Shimbun berichtet. So hat das Verkehrsministerium angekündigt, dass das Mitnehmen von selbst kleinen Messern und Scheren, die nicht sicher verpackt und im Gepäck verstaut werden, ab April 2019 verboten wird. Die Massnahme gilt nicht nur für den Shinkansen, sondern für alle Züge. Es wird diesbezüglich aber weiterhin keine Einzelkontrollen geben. Es drohen bei Verstoss auch keine rechtlichen Strafen. Vielmehr gibt man dem Bahnangestellten die Möglichkeit, einem Passagier, der sich nicht an diese Regeln halten will, die Bahnreise zu verbieten.
Der Grund dafür ist der Amoklauf vom 9. Juni 2018 in einem Shinkansen. Ein 22-jähriger Passagier stach damals mit einem Messer auf seine zwei Sitznachbarinnen ein. Als ein 38-jähriger Mann einschritt, wurde dieser mit mehreren Stichen getötet (Asienspiegel berichtete). Es handelte sich zusammen mit der Selbstverbrennung eines Mannes im Jahr 2015 (Asienspiegel berichtete) um den schwersten Zwischenfall in der Geschichte des Shinkansen, der zuvor noch nie einen Unfalltoten zu beklagen hatte.
Neue Sicherheitsmassnahmen für den Shinkansen
Unmittelbar nach dem Mordfall vom Sommer wurde dem Bahnpersonal eine neue Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt (Asienspiegel berichtete). Seit 2015 haben die Angestellten zudem das Recht, das Gepäck eines Passagiers stichprobenartig zu kontrollieren. Allgemeine Gepäckkontrollen wie an den Flughäfen wird es aber weiterhin nicht geben. Bei täglich 500‘000 Passagieren und 250 Verbindungen alleine auf der Tōkaidō-Shinkansen-Strecke zwischen Tokio und Osaka ist dies keine realistische Option.
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