Eine Besucherstau-Karte für Kyoto
Kyoto ist das Epizentrum des japanischen Tourismus-Booms. Kaum ein Tourist umgeht die alte Kaiserstadt. Das führt dazu, dass im vergangenen Jahr 53,2 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland und 15,5 Millionen Übernachtungen gezählt wurden (Asienspiegel berichtete). Eine Reaktion darauf war die massive Einschränkung des Airbnb-Angebots (Asienspiegel berichtete) sowie die Einführung einer Übernachtungssteuer, deren Einnahmen in den Ausbau der Infrastruktur fliessen sollen (Asienspiegel berichtete).
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Eine weitere Massnahme ist nun eine Besucherstau-Karte, die momentan für die touristisch beliebte Gegend Arashiyama getestet wird (Asienspiegel berichtete). Über die Website arashiyama.fun wählt man einen bestimmten Tag und eine Uhrzeit für eine von acht Sehenswürdigkeiten aus, worauf man eine Prognose über die voraussichtliche Intensität des Besucherandrangs erhält. So wird beispielsweise empfohlen, dass man den berühmten Bambuswald noch vor 10 Uhr am Morgen besichtigen sollte.
Daneben bietet die Website eine Karte der gesamten Gegend an, mit der man einen Überblick über die Entwicklung der Besucherströme im Verlauf eines Tages erhält. Die Vorhersagen basieren auf Messungen der Smartphone-Aktivität in Arashiyama. 13 Sensoren wurden hierzu installiert. Zusätzlich wurden Zählungen des zuständigen Bezirks und die Resultate von Umfragen über die Besuchszeiten beigezogen.
Eine Besucherstau-Karte für die ganze Stadt
Die Website bietet zudem Empfehlungen, wie man die ganz grossen Massen mit einer cleveren Routenwahl möglichst vermeidet. Letztendlich ist das Ziel, die Besuchermassen besser zu verteilen. Die Testphase läuft noch bis am 17. Dezember, wie die Kyoto Shimbun berichtet. Ist das Experiment erfolgreich, werden weitere Besucherstau-Karten für andere Quartiere eingeführt.
Letztendlich ist das Problem, dass sich schlichtweg zu viele Besucher auf viel zu wenige Sehenswürdigkeiten fokussieren. Eine zusätzliche Abhilfe wäre daher, den Gäste die weniger bekannten Seiten der Stadt näher zu bringen. Immerhin besitzt diese alte Kaiserkapitale, die im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde, 1600 Tempel- und 400 Schreinanlagen. Es gibt also noch viel zu entdecken in Kyoto.
Film: Ein Tag in Kyoto
Film: An diesem Ort in Arashiyama ist es paradiesisch ruhig
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