Günstig einkaufen: Tax-Free in Japan wird noch attraktiver
Nun ist klar: Japan wird am 1. Oktober 2019 die Mehrwertsteuer von 8 auf 10 Prozent erhöhen. Dieses Vorhaben hat Premierminister Shinzo Abe verkündet. Er holt damit nur nach, was seit 2012 beschlossene Sache ist, jedoch zwei Mal aufgeschoben wurde. Damit hofft das Land, die steigenden Sozialkosten in einer überalternden Gesellschaft bewältigen können. Ein Grossteil der Neueinnahmen soll auch in die Bildung und Kinderbetreuung fliessen. Weiter abgefedert werden soll dieser Eingriff mit Steuerleichterungen bei Auto- oder Immobilienkäufen. Es ist nach 1997 (von 3 auf 5 Prozent) und 2014 (von 5 auf 8 Prozent) die insgesamt dritte Erhöhung.
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Um den Geldbeutel der Konsumenten nicht allzu stark zu belasten, plant Japan neben den familienfreundlichen Massnahmen die Mehrwertsteuer auf den Kauf von Getränken und Essen auf 8 Prozent zu belassen. Damit hätte das Land zum ersten Mal zwei verschiedene Mehrwertsteuersätze. Das bedeutet, dass Supermärkte und Convenience Stores nur 8 Prozent verlangen müssen, sofern die Person die gekaufte Ware nicht an einem Tisch im Laden konsumiert, wie die Yomuri Shimbun berichtet. Denn dann gelten wiederum die 10 Prozent wie in Restaurants. So wird man wohl künftig in den Convenience Stores zum jeden Produkt gefragt, ob es «zum hier essen» oder «zum Mitnehmen» sei — und dies alleine aus steuerlichen Gründen.
Tax-Free wird noch attraktiver
Für die ausländischen Touristen bedeutet dies, dass das Tax-Free-Angebot in Japan zusätzlich an Attraktivität gewinnen wird. Denn seit Mai 2016 kann bei einem Einkauf ab 5000 Yen die Mehrwertsteuer bei fast allen Produkten abgezogen werden. Voraussetzungen für die Anwendung des Tax-Free-Systems ist, dass sich der Laden bei den Behörden entsprechend registriert und der Kunde den Reisepass mit der gültigen Einreisemarke dabei hat. Sind diese Punkte erfüllt, dann erhält man als Tourist den Abzug. Nach dem Kauf wird in den Reisepass die Quittung bzw. ein entsprechendes unterschriebenes Dokument geheftet, das bei der Ausreise am Flughafen von den Zollbehörden (gleich vor der Passkontrolle) eingezogen wird (Asienspiegel berichtete).
Ausserdem soll der gesamte Tax-Free-Prozess bis 2020 digitalisiert werden und damit effizienter vonstatten gehen, wie Nikkei berichtet. Das hat auch noch einen anderen Vorteil: Der Pass wird dann bis zur Ausreise nicht mehr mit Quittungen vollgeheftet sein.
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