Japans ver­schwin­dend klei­ne Grenzinseln

Die geografische Lage von Esambe Hanakita Kojima.
Die geo­gra­fi­sche Lage von Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma. Kar­te: maps​.gsi​.go​.jp

Gleich am Nord­zip­fel Hok­kai­dos befin­det sich das klei­ne Dorf Sar­u­futsu mit 2800 Ein­woh­nern (sie­he Lage ganz unten). Der Ort lebt von der Fische­rei, der Land­wirt­schaft und dem Tou­ris­mus. Ins­be­son­de­re unter Motor­rad­fah­rern ist Sar­u­futsu bekannt. Die Küs­te des Dor­fes mar­kiert zusam­men mit der Stadt Wak­ka­nai auch einen Teil der nörd­li­chen Gren­ze Japans. Genau­er gesagt sorgt das 500 Meter von der Küs­te von Sar­u­futsu ent­fern­te Eiland Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma dafür, dass Japans Hoheits­ge­wäs­ser im Nor­den noch ein Stück wei­ter ins Meer hin­aus­rei­chen (hier die genaue Lage). Dabei han­delt es sich um einen Fel­sen, der rund 1,4 Meter aus dem Was­ser ragt. Erst 1987 ent­deck­te es die Küs­ten­wa­che. Doch nun fehlt vom Insel­chen jede Spur, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Es könn­te gut sein, dass Wind, Regen oder Treib­eis den vor­ste­hen­den Fel­sen über die Jah­re ero­die­ren liess, so die Mei­nung der Experten. 

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Dabei erhielt Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma erst 2014 sei­nen offi­zi­el­len Namen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Damals stell­te Japan fest, dass 158 der 500 Inseln, die die Gren­ze des japa­ni­schen Staats­ge­bie­tes mar­kie­ren, kei­nen Namen hat­ten. Und so wur­den die­se Inseln kur­zer­hand getauft. Dabei zeig­te sich die Regie­rung gewillt auch der kleins­ten Erhe­bung im Meer einen staat­lich regis­trier­ten Namen zu geben. Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma war so ein Bei­spiel. Die Mass­nah­men waren eine Reak­ti­on auf die Ter­ri­to­ri­al­strei­tig­kei­ten mit Chi­na um die Sen­ka­ku-Inseln im Süd­wes­ten Japans. 

Das Atoll im Pazifik

Die spe­zi­ells­te Grenz­in­sel ist zwei­fel­los Oki­no­to­rishi­ma, 1740 Kilo­me­ter süd­lich von Tokio (sie­he Foto unten). Bei der Insel han­delt es sich um ein Unter­mee­res-Atoll, das aus drei befes­tig­ten kreis­för­mi­gen Mini­land­mas­sen und einer For­schungs­sta­ti­on auf einer erhöh­ten Platt­form besteht. Oki­no­to­rishi­ma mar­kiert so das süd­lichs­te Ter­ri­to­ri­al­ge­biet Japans im Pazi­fik. Der Insel­staat unter­nimmt seit 30 Jah­ren gros­se Anstren­gun­gen, das Eiland über Was­ser zu hal­ten, um so sei­ne ter­ri­to­ria­len und wirt­schaft­li­chen Ansprü­che in die­ser stra­te­gisch wich­ti­gen Regi­on zu bewah­ren (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das Ver­schwin­den von Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma in Hok­kai­do hät­te eben­falls Kon­se­quen­zen für Japan. Die Ter­ri­to­ri­al­ge­wäs­ser wür­den schrump­fen. Durch die Nähe zu Hok­kai­do wäre der Ver­lust im Gegen­satz zu Oki­no­to­rishi­ma jedoch verkraftbar.

Okinotorishima im Pazifik.
Oki­no­to­rishi­ma im Pazi­fik. Foto: wiki­me­dia CC / 国土交通省関東地方整備局京浜河川事務所
Eine offizielle Karte mit den Grenzpunkten Japans.
Eine offi­zi­el­le Kar­te mit den Grenz­punk­ten Japans. Kar­te: Geospa­ti­al Infor­ma­ti­on Aut­ho­ri­ty of Japan (GSI)

Die Lage von Okinotorishima

Die Lage von Esam­be Hana­ki­ta Kojima

Auf Goog­le Maps sucht man ver­ge­bens nach dem Eiland. Unten­ste­hen­de geo­gra­fi­sche Daten für Esam­be Hana­ki­ta Koji­ma stam­men von der Geospa­ti­al Infor­ma­ti­on Aut­ho­ri­ty of Japan (GSI).

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