Tokio 2020: Ein Marathon um 5:30 Uhr am Morgen
Schon bei der Kandidatur vor einigen Jahren war allen klar: Die Sommerspiele 2020 in Tokio werden eine heisse Angelegenheit. Aus diesem Grund setzte man schon damals die Startzeit für die Marathonläufe, die am 2. und 9. August stattfinden werden (Asienspiegel berichtete), vorsorglich auf 7:30 Uhr an. Die Sorgen blieben. In den vergangenen Monaten wurden weitere Ideen eingebracht, um der Hitze zu entgehen. Nun liegt ein Vorschlag vor, der die Athleten vor eine neue Herausforderung stellt. Doch der Reihe nach:
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Von 7:30 zu 7:00 Uhr
Nach dem diesjährigen Hitzesommer mit Temperaturen von regelmässig von über 35 Grad schien selbst die frühe Startzeit von 7:30 Uhr nicht mehr realistisch. Neu wurde diese auf 7:00 Uhr angesetzt. Schattenspender, Sprühnebel und ein spezieller Oberflächenbelag sollten für weitere Abkühlung sorgen (Asienspiegel berichtete).
7:00 Uhr plus Sommerzeit
Die Vorbehalte waren damit aber nicht aus dem Weg geräumt. Kurz darauf unterbreitete Yoshirō Mori, Vorsitzender des OK für die Olympischen Spiele 2020, einen viel weitreichenderen Vorschlag. Er forderte die Einführung der Sommerzeit für 2020 (Asienspiegel berichtete). Die Uhrzeit hätte man so um 1 oder sogar 2 Stunden vorstellen können. Wenn also der Marathon um 7 Uhr am Morgen angefangen hätte, wäre es nach eigentlicher japanischer Zeit erst 6 Uhr gewesen. Die Skepsis blieb. Dieses mal kamen die Vorbehalte aus der Bevölkerung, die in Umfragen mehrheitlich gegen die Einführung einer Sommerzeit war. Die Regierung gab diese Idee auf.
6:00 Uhr oder sogar 5:30 Uhr
Inzwischen liegt bereits der vierte Vorschlag auf dem Tisch: Der Start soll um weitere 90 Minuten vorverlegt werden. Beide Marathonläufe würden so im Idealfall um 5:30 Uhr oder spätestens um 6:00 Uhr beginnen. Das wäre wenige Minuten nach Sonnenaufgang, der anfangs August um zirka 4:50 Uhr stattfindet. Diese Idee angestossen hat die Japan Medical Association, die einen Marathon in der brütenden Sommerhitze als Gefahr für Athleten und Zuschauer bezeichnete. Das Organisationskomitee will sich nun möglichst bald festlegen. Schon für Dezember ist eine mögliche finale Entscheidung geplant.
Die beste Lösung
Dabei gäbe es eigentlich eine viel bessere Lösung, die sogar schon einmal umgesetzt wurde. Man verlegt die Sommerspiele ganz einfach auf den Monat Oktober, so wie man es bereits 1964 in Tokio gemacht hat. Das Problem der Sommerhitze und der Taifun-Gefahr wären auf einen Schlag gelöst. Immerhin hat man auch die Fussball-WM in Katar 2022 auf die Monate November und Dezember verschoben.
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