Ein Wildschwein in der Millionenstadt
Affen, Bären, Hirsche oder Wildschweine: In Japans Wäldern und Bergen gibt es viele wild lebende Tiere. Und manchmal verirren sie sich bis in die Aussenquartiere einer Millionenstadt. So wurde am frühen Morgen des 26. Oktobers beim Bahnhof Imajuku in Fukuoka ein Wildschwein gesichtet, das von den nahe gelegenen Bergen bis in die Stadt rund 1 Kilometer zurückgelegt haben musste. Dabei rannte es mit voller Wucht einen japanischen Salaryman zu Boden, der gerade auf dem Weg zum Bahnhof war. Als der Mann am Boden lag, griff das Tier nochmals an. Es flüchtete erst, als einige Autos zu hupen begannen. Twitter-Nutzer @Koki915N hatte die Szene auf seinem Smartphone festgehalten und am 4. November publiziert (siehe Tweet oben)
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Laut Mainichi Shimbun wurde der Salaryman an seinem linken Oberschenkel und am rechten Knie gebissen. Er wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus gebracht. Die Wunden mussten mit 13 Stichen genäht werden. Das Wildschwein wurde am Nachmittag des selben Tages an Küste entdeckt und von einem lokalen Jagdclub erlegt, wie Fukuoka TNC News berichtete.
Begegnung mit Wildschweinen
Das japanische Wildschwein – Inoshishi genannt – ist, mit Ausnahme von Hokkaido, auf allen Hauptinseln anzutreffen. In Waldgebieten kommt es vor, dass auf Tafeln vor Wildschweinen gewarnt wird (siehe Foto unten). Bei einer zufälligen Begegnung wird empfohlen, sich möglichst rasch zu entfernen, da die Tiere angriffig sein können, wenn sie überrascht werden. Sie zu füttern ist verboten. Gerade die männliche Wildschweine legen grosse Distanzen zurück, um sich zu paaren. Sie gelten zudem als kräftig und schnell (wie auch auf dem Video zu sehen ist).
In ländlichen Gegenden Japans sind Wildschwein-Speisen keine Seltenheit. Für die Bauern sind sie derweil eine Plage. Gemäss Statistik des Landwirtschaftsministeriums verursachten sie 2017 einen Schaden von 4,8 Milliarden Yen. 78,2 Prozent aller Schäden auf landwirtschaftlichen Feldern sind auf Wildschweine und Hirsche zurückzuführen. Affen (6,8 Prozent) oder Bären (2,9 Prozent) (Asienspiegel berichtete) sind im Vergleich dazu harmlos.
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