ALFA-X: Der futuristische Shinkansen
JR East plant die Zukunft des Shinkansen. Diese Woche hat der Bahnbetreiber den Wagen 1 des ALFA-X (auch als Modell E956 bekannt) vorgestellt (siehe Tweets unten). Die Abkürzung steht für den etwas umständlichen Begriff «Advanced Labs for Frontline Activity in rail eXperimentation». Der Name sagt es: Es handelt sich um einen Versuchszug, mit dem man die neueste Technologie testet, die in die nächste Generation der japanischen Hochgeschwindigkeitszüge einfliessen wird.
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Bis Mai wird Hersteller Kawasaki Heavy Industries eine 10-Wagen-Komposition fertig gestellt haben, die auf der Tōhoku-Strecke im Nordosten Japans getestet wird, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Ziel ist es, das Maximaltempo bei normalem Betrieb auf 360 Stundenkilometer zu erhöhen. In der Testphase wird der ALFA-X sogar auf bis zu 400 Stundenkilometer beschleunigt. Momentan ist die Baureihe E-5 auf der Tōhoku-Shinkansen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern täglich unterwegs.
Die längste Nase
Der neue Zug wird mit 16 Metern die längste Nase aller Shinkansen-Züge haben, wie die Kobe Shimbun berichtet. Diese ungewöhnliche Form ist eine effiziente Massnahme, um dem Tunnelknall entgegenzuwirken. Beim ALFA-X wird nun getestet, ob man den Geräuschpegel noch einmal entscheidend senken kann. Ausserdem sollen dank neuester Technik die Vibrationen zusätzlich reduziert werden, um die Gefahr einer Entgleisung bei einem Erdbeben auf ein Minimum zu reduzieren. Schon heute verfügen die Shinkansen über ein weltweit führendes Erdbeben-Notbremssystem (Asienspiegel berichtete). Der Zug muss zudem den harten Winterbedingungen standhalten, weil er im kalten Norden des Landes eingesetzt wird.
Die Erkenntnisse, die man mit dem ALFA-X gewinnen wird, werden für die Herstellung der neuen Baureihe verwendet, die dereinst zwischen Tokio und Sapporo verkehren wird. Dies wird voraussichtlich 2031 der Fall sein. Diesbezüglich ist JR East im Zeitplan. Denn vom Prototypen bis zur fertigen Produktion kann es bis zu 10 Jahre dauern. Beim jetzigen E5 auf der Tōhoku-Strecke ging man übrigens genau gleich vor. Dessen Herstellung basierte auf den Erkenntnissen des Versuchzugs FASTECH 360.
Der N700S
Auch auf der geschäftigen Tōkaidō-Strecke zwischen Tokio und Osaka arbeitet Betreiber JR Central an der Zukunft. Dort wird schon ab 2020 das neue Modell N700S unterwegs sein (Asienspiegel berichtete).
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