Saba: Die Speise des Jahres 2018
Japans Online-Restaurant-Guide Gurunavi ist besonders informiert, wenn es darum geht, kulinarische Trends ausfindig zu machen. Seit 2014 kürt diese Plattform jeweils Anfang Dezember die Speise des Jahres. Sie soll zeigen, worauf die Japaner derzeit besonders Lust haben. Zugleich verraten die nominierten Gerichte einiges über die Gesellschaft. Für einmal hat ein Klassiker das Rennen gemacht. Denn die Speise des Jahres 2018 ist die Makrele, Saba auf Japanisch genannt. Oder man müsste viel eher sagen, die Makrele aus der Dose (Saba-kan).
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In einem Jahr der Taifune, Erdbeben und Überschwemmungen stellte sich diese Speise, die man in Japan in jedem Supermarkt und Convenience Store in der Dose, getrocknet oder schockgefroren kaufen kann, als wichtige Notration heraus. Saba ist in diesem Sinne nicht nur ein äusserst praktisches Lebensmittel, sondern mit seinen ungesättigten Fettsäuren und einem hohen Vitamin-B2-Gehalt überaus nahrhaft und gesund. Und so passt die Makrele auch zum Gesundheitstrend der letzte Jahre.
Mit neuen Premium-Dosensorten, Geschmäckern und Rezeptvorschlägen versucht die Branche von dieser Entwicklung zu profitieren und zugleich vom Billig-Image wegzukommen. Lebensmittelhersteller verzeichnen neue Verkaufsrekorde , wie NHK News berichtet.
Zum ersten Mal ein Fisch
Man mag es kaum glauben, aber es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Fisch das Rennen gemacht hat. 2014 waren es die Wildgerichte, 2015 die Onigiri-Alternative Onigirazu (Asienspiegel berichtete), 2016 schaffte es der Koriander (Pakchee) auf den ersten Platz (Asienspiegel berichtete) und im vergangenen Jahr war es Hähnchenbrust (Asienspiegel berichtete).
Mit Saba hat nun eine Speise gewonnen, die einerseits eine traditionelle Vertreterin der heimischen japanischen Küche ist und zugleich als nachhaltige Fischsorte gilt, von der viele Fischerdörfer in Japan leben. Jährlich werden 500’000 Tonnen Makrelen in Japan gefangen. Es ist ist ein Fisch, der im Gegensatz zum Blauflossen-Thunfisch (Hon-Maguro) (Asienspiegel berichtete) oder Aal (Unagi) (Asienspiegel berichtete) nicht vom Aussterben bedroht ist. In einem Jahr, in dem Tokios legendärer Fischmarkt von Tsukiji für immer seine Tore schloss, um in Toyosu neu zu eröffnen (Asienspiegel berichtete), scheint es die richtige Wahl zu sein.
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