Das Ende der Erotikmagazine
Sie gehört wie das Bier, die Getränke oder das Fertigessen zu jedem 24-Stunden-Minimarkt in Japan: Eine riesige Auswahl an Erotikmagazinen mit leicht gekleideten Damen auf dem Cover. Gewöhnlich liegen diese Heftchen für alle gut ersichtlich unmittelbar neben den seriöseren Magazinen auf. Lang wird es diese japanische Eigenheit aber nicht mehr geben.
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Die drei grössten Convenience Store-Ketten Family Mart, Seven Eleven und Lawson haben angekündigt, bis spätestens Ende August die Erotikmagazine aus ihren Regalen komplett zu entfernen, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Hierfür werden unterschiedliche Gründe angegeben.
Einerseits verweisen die Betreiber auf die inzwischen vielfältige Kundschaft, die einen Minimarkt aufsuche. Heute habe es viel mehr Kinder, Familien und ältere Menschen in den Läden. Ausserdem sei auch die Zahl der Touristen angestiegen, die in einem Convenience Store einkauft. Es gehe bei dieser Massnahme auch darum, das internationale Image von Japan nicht zu beschädigen. Ausserdem bedienen die Erotikmagazine einen Nischenmarkt. Es mache mehr Sinn, andere Produkte anzubieten, die alle Kunden ansprechen würden. Letztendlich war es ganz einfach kein ertragreiches Geschäft mehr. So sind die Umsätze in den letzten 10 Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, wie die Asahi Shimbun berichtet.
Schon heute verzichten 10 bis 30 Prozent der Filialen der grossen drei Ketten auf den Verkauf dieser Magazine. Nun soll der Rest nachziehen, wobei man Ausnahmen erlauben wird. Family Mart, Seven Eleven und Lawson betreiben landesweit insgesamt knapp 50’000 Minmimärkte.
Ministop machte den Anfang
Den Anfang gemacht hat derweil die kleinere Kette Ministop, die dem Kaufhaus-Giganten Aeon gehört (Asienspiegel berichtete). Schon seit dem 1. Januar 2018 findet man in den 2200 Ablegern von Ministop keine Erotkimagazine mehr. Das Mutterhaus ging sogar noch weiter. Auch in seinen Supermärkten, Buchhandlungen und anderen Läden wurde dieselbe Massnahme umgesetzt. Zusammen mit den Ministop-Ablegern handelt es sich um ingesamt 7000 Geschäfte. Für die Branche der Erotikmagazine scheinen die goldenen Tage endgültig vorbei zu sein.
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