Tōzai: Tokios überfüllteste Metro-Linie
Die morgendlichen Pendlerzüge in Tokio sind hoffnungslos überlastet, die Kapazitätsgrenzen werden regelmässig überschritten (Asienspiegel berichtete). Das Verkehrsministerium führt sogar genau Statistik über die Auslastung der einzelnen Verbindungen. Die Spitzenreiterin in dieser Beziehung ist die Tōzai-Linie («Ost-West-Linie») der Tokioter Metro. Die Strecke führt, wie der Name es sagt, von Nishi-Funabashi in der Präfektur Chiba im Osten von Tokio über Ōtemachi und Nihombashi im Zentrum der Hauptstadt bis nach Nakano im Westen.
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Wochentags zwischen 7:50 und 8:50 Uhr benutzen jeweils 76’616 Passagiere die Tōzai-Linie, verteilt auf 27 Zugkompositionen mit jeweils 10 Wagen. Eigentlich wären hierfür höchstens 38’448 Passagiere vorgesehen. Damit liegt die Auslastungsrate bei 199 Prozent. Interessanterweise liegt dieser Wert zwischen 6:50 und 7:50 Uhr bei etwas angenehmeren 157 und zwischen 8:50 und 9:50 Uhr bei 130 Prozent. Nun versucht Betreiber Tokyo Metro die morgendlichen Massen etwas besser zu verteilen. Mit einer kostenlosen Mahlzeit sollen die Pendler dazu motiviert werden, einen etwas früheren Zug zu nehmen.
So können sich die Passagiere der Tōzai-Linie seit dieser Woche mit ihrer E-Mail und den Daten ihrer kontaktlosen Bahnkarte registrieren. Um das Gratis-Essen zu erhalten, gilt es, an 10 Arbeitstagen hintereinander vor einer bestimmten von Tokyo Metro vorgegebenen Uhrzeit, die je nach Bahnhof unterschiedlich ist, den Zug zu besteigen. Haben bis zum Ende der Testphase am 1. Februar mindestens 2000 Personen an diesem Projekt teilgenommen, werden die Essen-Coupons verteilt, die man in den Nudelrestaurants von Metro An einlösen kann. Die Kette befindet sich in mehreren Bahnhöfen des U-Bahn-Netzes und wird von Tokyo Metro selber betrieben.
Das Projekt Jisa-Biz
Das Projekt ist Teil der Jisa Biz-Kampagne, mit der die Lokalregierung seit 2017 testweise mit verschiedenen Ansätzen versucht, die Pendlermassen in den Zügen besser zu verteilen (Asienspiegel berichtete). Über 700 Unternehmen machen mit. Ziel ist es, gestaffelte und gleitende Arbeitszeiten sowie Home Office der japanischen Wirtschaftswelt schmackhaft zu machen. Die Bahnbetreiber unterstützen Jisa Biz, indem Sie auf zahlreichen Strecken in den frühen Morgenstunden zwischen 5:00 und 8:00 Extrazüge fahren lassen. Eine neue App informiert zudem die Pendler über die aktuelle Belegung der einzelnen Züge.
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