Die Flughafeninsel von Osaka
Im September 2018 wurde der Flughafen Kansai durch den Taifun Jebi (Nr. 21) teilweise unter Wasser gesetzt. Zwar konnten nur vier Tage nach der Naturkatastrophe die ersten Flugzeuge auf der Piste B dieser gigantischen künstlichen Flughafeninsel in der Bucht von Osaka wieder starten und landen. Die Piste A sowie der Terminal 1, der die wichtigen internationalen Flüge abwickelt, war jedoch für rund 10 Tage ausser Betrieb. Erst nach drei Wochen konnten wieder alle Flüge bedient werden (Asienspiegel berichtete).
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Diesen Flughafen-Super-GAU will man künftig unter allen Umständen vermeiden. Aus diesem Grund haben die Flughafenbetreiber angekündigt, 54 Milliarden Yen in die Sicherheit zu investieren, wie die Yomiuri Shimbun berichtet. Noch höhere Schutzwände gegen die Wellen sowie eine Erhöhung der Piste A um einen 1 Meter sind die Massnahmen. Um den Betrieb nicht zu beeinträchtigen, werden letztere Arbeiten über eine Zeitspanne von drei Jahren in der Nacht vorgenommen. Noch dieses Jahr wird mit dem Bau begonnen.
Eine einzigartiger Flughafen mit einem Schönheitsfehler
Der Kansai International Airport in Osaka gehört zu den ungewöhnlichsten Flughäfen weltweit (Asienspiegel berichtete). Er wurde 1994 auf einer künstlichen Insel in der Bucht von Osaka gebaut. Man entschied sich für diese Option, um Lärmklagen und möglichen Protesten wegen Landenteignung zu verhindern. Der Standort im Meer hat zudem den Vorteil, dass man hier ungestört einen 24-Stunden-Betrieb einführen konnte. 10,5 Quadratkilometer gross war die Insel bei ihrer Eröffnung. Das 1,7 Kilometer lange durchgehende Terminal-Gebäude wurde vom renommierten Architekten Renzo Piano entworfen (Asienspiegel berichtete).
Doch der Flughafen Kansai hat seit Eröffnung einen Schönheitsfehler. Die künstliche Insel sinkt wegen der Bodenbeschaffenheit jährlich ein paar Zentimeter ab. Die Start- und Landebahn A liegt derzeit zirka 3 Meter über Meer. Um 3,4 Meter ist die Fläche seit der Eröffnung abgesunken. Trotz Gegenmassnahmen sinkt die Insel weiterhin um 6 Zentimeter jährlich ab. Schon vor über zehn Jahren wurde eine Schutzmauer hochgezogen und die Piste erhöht. Für Taifun Jebi (Nr. 21) war dies jedoch kein Hindernis. Um bis zu 50 Zentimeter wurde die Fläche rund um Piste A überschwemmt. Daher soll nun eine noch robustere Mauer folgen. Um die Sicherheit für die startenden und landenden Flugzeuge zu gewährleisten, muss aus diesem Grund auch die Piste erhöht werden.
Die zweite künstliche Insel
Derweil blieb die Piste B mit dem kleineren Terminal-2-Gebäude praktisch unbeschädigt. 2007 wurde diese Start- und Landebahn eröffnet, die heute knapp 5 Meter über dem Meer liegt. Das war genug hoch, um den Taifun-Wellen standzuhalten.
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