«Emperor Emeritus»: Der künftige Titel von Kaiser Akihito
Am 30. April 2019 wird Kaiser Akihito nach über 30-jähriger Amtszeit Platz für seinen Sohn Naruhito machen. Es ist in vielerlei Hinsicht ein historisches Ereignis. Denn zum ersten Mal seit über 200 Jahren wird ein japanischer Kaiser zu Lebzeiten abdanken. Es war ein persönlicher Wunsch von Tennō Akihito (Asienspiegel berichtete). Verbunden ist dieser Wechsel mit vielen Feierlichkeiten und neuen, einmaligen Feiertagen (Asienspiegel berichtete).
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«His Majesty the Emperor Emeritus»
Zugleich stellen sich so einige logistische Fragen, wie zum Beispiel nach dem Titel des zurückgetretenen Kaisers. Auf Japanisch war schnell klar, dass Kaiser Akihito künftig den Titel Jōkō (上皇) tragen würde. Damit werden in Japan die Kaiser bezeichnet, die zu Lebzeiten abgedankt haben. Zuletzt war dies bei Kaiser Kōkaku 1817 der Fall. Dieser war 45 Jahre alt, als er für seinen Sohn Platz machte und zum Jōkō wurde. Er starb 1840.
Länger hatte man bei der Frage, wie man den abgetretenen Kaiser auf Englisch bezeichnen sollte. Das Hofamt hat sich nun auf den offiziellen Titel «His Majesty the Emperor Emeritus» oder kurz «Emperor Emeritus» festgelegt, wie die Asahi Shimbun berichtet. Als Vorbild diente hierzu Papst Benedikt XVI., der 2013 auf sein Amt verzichtete und seither die offizielle Bezeichnung «Papa emeritus» trägt. Der Titel «Emeritus» ist in Europa ganz allgemein eine Bezeichnung für einen im Ruhestand befindlichen Hochschulprofessor oder einen kirchlichen Würdenträger.
Die Verkündung des neuen Ära-Namens
Mit der Abdankung von Kaiser Akihito wird zugleich eine Epoche zu Ende gehen. Denn in Japan schreibt man offiziell das Jahr «Heisei 31». Heisei ist die Ära-Devise – auf Japanisch Gengō bzw. Nengō genannt – des derzeitigen Kaisers Akihito und die Zahl steht für dessen Amtsjahre. Am 1. Mai 2019 wird somit unter dem künftigen Kaiser Naruhito eine neue Ära beginnen. Bei diesem ersten Ära-Wechsel im Digitalzeitalter stellten sich ebenfalls einige logistische Fragen (Asienspiegel berichtete).
Diesbezüglich hat man inzwischen zwei offene Punkte klären können. So wird der neue Name am 1. April 2019, also exakt einen Monat vor dem Wechsel, bekanntgegeben (Asienspiegel berichtete). Bei diesem Ritual wird man sich auf das Vorbild von 1989 stützen. Damals war es der Chefkabinettssekretär und spätere Premierminister Keizo Obuchi, der den Ära-Namen «Heisei» am Fernsehen verkündete. Am 1. April 2019 wird wiederum dem aktuellen Chefkabinettssekretär, Yoshihide Suga, diese wichtige Rolle zukommen, wie Jiji News berichtete. Kurz zuvor wird man Kaiser Akihito und Kronprinz Naruhito über den neuen Ära-Namen unterrichten. Diese werden jedoch keinen Einfluss auf diesen Entscheid ausüben können. So verbietet die Verfassung dem Kaiser jegliche politische Einflussnahme.
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