Japan in den letzten Wochen der Heisei-Ära
Japan befindet sich in einem historischen Jahr. Am 30. April 2019 wird Kaiser Akihito nach über 30-jähriger Amtszeit abdanken. Dies bedeutet zugleich das Ende einer Epoche (Asienspiegel berichtete). Denn in Japan schreibt man offiziell das Jahr «Heisei 31». Heisei ist die Ära-Devise – auf Japanisch Gengō genannt – des derzeitigen Kaisers Akihito und die Zahl steht für dessen Amtsjahre. Am 1. Mai 2019 wird schliesslich eine neue Ära beginnen, wenn Kaiser Akihito freiwillig den Thron für seinen Sohn Naruhito frei machen wird. Schon einen Monat zuvor, am 1. April 2019, wird das Rätsel um den neuen Ära-Namen gelüftet (Asienspiegel berichtete).
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Etwas weniger als 12 Wochen verbleiben also noch in der Heisei-Zeit. Das Ende dieser 3 Jahrzehnte andauernden Epoche weiss auch die Wirtschaft für sich zu nutzen. «Letztmalig in der Heisei-Ära» (jp. Heisei no saigō) ist das Schlagwort der Stunde. Veranstaltungen, Reisen und Produkte werden damit beworben. So ermöglicht eine Hotelkette Hochzeitsfeste just beim Übergang in die neue Ära, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Reiseveranstalter bieten derweil Tagestouren mit dem Titel «Heisei no saigō no sakura» an: «Die letzten Kirschblüten der Heisei-Zeit». Der Chips-Hersteller Koikeya zeigt sich besonders kreativ: Seit diesem Monat verkauft er in den Lawson-Minimärkten die «Heisei saigō no poteto chippusu» – «Die letzten Kartoffelchips der Heisei-Ära». Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist natürlich der 30. April 2019 (siehe Bild unten). Bei vielen Herstellern und Anbietern ist die Hoffnung gross auf einen Weihnachtseffekt.
Patentamt verbietet künftig Marken mit Ära-Namen
Das japanische Patentamt sorgt derweil, dass es die Wirtschaft nicht übertreibt, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Eine neue Regelung besagt, dass künftig keine japanische Ära-Namen mehr als Marken registriert werden dürfen. Das ist eine Änderung des bisherigen Vorgehens. Denn bislang war es – mit Ausnahme der aktuellen Ära-Bezeichnung – durchaus erlaubt, historische Ära-Namen für Marken zu verwenden. So findet man heute zahlreiche Produkt- und Firmennamen mit den Bezeichnungen Meiji, Taishō oder Shōwa.
Mit der neuen Massnahme soll verhindert werden, dass das Patentamt eine Flut von Anträgen erhält, die sie gar nicht bewältigen kann. Schon 1989, beim Wechsel von Shōwa zu Heisei, kam es zu über 100 Anträgen innerhalb weniger Tage.
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