Niedlich und gefährlich: Die Hirsche von Nara
Im weitläufigen Park der alten Hauptstadt Nara am Fusse des Hausberges Wakakusa kann man durch Japans reiche Geschichte spazieren. Hier sind die eindrücklichen Tempelanlagen des Tōdaiji und des Kōfukuji sowie der Kasuga-Schrein und das Nara-Nationalmuseum zuhause. Die heimlichen Stars dieser grünen Anlagen sind jedoch die rund 1200 frei lebenden japanischen Sikahirsche. Die heiligen Tiere sind seit 1957 vom Staat erklärte Naturdenkmäler. Dass diese süss aussehenden Tiere auch einen eigenen Kopf haben und forsch auftreten können, ist hinlänglich bekannt. Gerade wenn es um das Essen geht, kennen sie keine Zurückhaltung. Zuweilen umzingeln und stossen sie die Parkbesucher, die die speziellen Sembei-Reiscracker für die Hirsche in den Händen halten.
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Die Unfallgefahr ist dabei nicht gering. Im Fiskaljahr 2017 wurden 186 Personen in diesem Zusammenhang verletzt, 138 davon waren ausländische Touristen (Asienspiegel berichtete). Im noch laufenden Fiskaljahr 2018 (das am 31. März 2019 endet) wurde diese Rekordzahl nun ein weiteres Mal übertroffen, wie NHK News berichtet. Bereits sind es 209 Verletzte – und es werden noch einige hinzukommen. Zumeist handelt es sich um kleinere Wunden. Bei 8 Personen kam es jedoch zu Knochenbrüchen, fünf davon waren ausländische Touristen. Das ist überdurchschnittlich viel. Insbesondere während der Paarungszeit zwischen September und November steigt die Unfallgefahr mit diesen niedlichen Tieren besonders stark an.
Die Verhaltensregeln
Und dabei ist die Präfekturregierung von Nara seit letztem Jahr aktiv darum bemüht, die Unfallgefahr zu senken. Es wurden mehrsprachige Hinweistafeln angebracht, die erklären, wie mit den heiligen Tieren beim Füttern umzugehen ist, damit es nicht zu Unfällen kommt (siehe unten). Darin heisst es beispielsweise, dass man das Essen dem Tier sofort überreichen soll. Ansonsten fühlen sich diese provoziert und werden angriffig. Um dem Hirsch klar zu machen, dass man nichts mehr zu Essen hat, wird empfohlen, ihm die leeren Hände zu zeigen. Ausserdem versuchen Parkangestellte, die Touristen aktiv auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
Standort des Nara-Parks
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