Das Mayon­nai­se-Land Japan

Ein japanischer Klassiker: Die Kewpie-Mayonnaise.
Ein japa­ni­scher Klas­si­ker: Die Kew­pie-Mayon­nai­se. Bild: kew​pie​.co​.jp

Das Land der Soja­sauce ist auch ein Land der Mayon­nai­se – und dies nicht erst seit ges­tern. Den Weg nach Japan nahm die Mayon­nai­se Anfang des 20. Jahr­hun­derts. 1912 ent­deck­te der 19-jäh­­ri­ge Toi­chi­ro Naka­shi­ma auf sei­ner Aus­bil­dungs­rei­se für das japa­ni­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um in Euro­pa und den USA die Mayon­nai­se. Naka­shi­ma war begeis­tert von ihrem Geschmack. 

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1919 grün­de­te er den Lebens­mit­tel­her­stel­ler Sho­kuhin Kogyo. Es dau­er­te sechs wei­te­re Jah­re, bis Naka­shi­ma die ers­te japa­ni­sche Mayon­nai­se auf Markt brach­te, die den Namen Kew­pie Mayon­nai­se erhielt. Das neu­ar­ti­ge Pro­dukt war sofort ein Erfolg. Im ers­ten Jahr wur­den 600 Kilo ver­kauft. Im Jahr dar­auf bereits 7 Ton­nen. Ein Mar­ken­zei­chen die­ser berühm­tes­ten japa­ni­schen Mayon­nai­se ist, dass hier­bei nur Eigelb und nicht das gan­ze Ei ver­wen­det wird. Das Eigelb wird beim Her­stel­lungs­pro­zess ste­ri­li­siert. Hin­zu kom­men Pflan­zen­öl und Essig. 

Zum über­all prä­sen­ten Logo des neu­en Pro­dukts wur­de die damals popu­lä­re Kew­pie-Pup­­pe der ame­ri­ka­ni­schen Illus­tra­to­rin Rose O’Neill – ein Amor-Baby mit Flü­geln. «Die Lie­be auf dem Ess­tisch», heisst bis heu­te der Slo­gan der ers­ten japa­ni­schen Mayon­nai­se. Das Wort Kew­pie ist übri­gens eine Her­lei­tung von Cupid (lat. Cupi­do), dem Gott der Lie­be in der römi­schen Mythologie. 

Ein Café zum 100-Jahr-Jubiläum

Inzwi­schen gibt es eine gan­ze Rei­he an Kew­pie-Mayon­nai­se-Sor­ten. Auch in Euro­pa ist Kew­pie (in der Schweiz bei­spiels­wei­se bei Coop oder in den Japan-Import­lä­den) inzwi­schen erhält­lich. In Japan ist der Begriff Kew­pie schon lan­ge ein Syn­onym für Mayon­nai­se. Auch das Unter­neh­men pass­te sich die­ser Tat­sa­che an und tauf­te sich 1957 in Kew­pie Cor­po­ra­ti­on um. 

Es ist nun 100 Jah­re her, als Toi­chi­ro Naka­shi­ma sei­ne Fir­ma grün­de­te, die Japan zu einer Mayon­nai­se-Nati­on wer­den liess. Aus die­sem Anlass hat das Unter­neh­men im Kauf­haus- und Büro­kom­plex Rop­pon­gi Hills in Tokyo ein tem­po­rä­res Kew­pie Café eröff­net. Es gibt eine Aus­wahl an Sala­ten, Sand­wi­ches und klei­nen Spei­sen, alle natür­lich ange­rei­chert mit Mayon­nai­se. Auch ein Mayon­nai­se-Pud­ding gibt es. Das kew­pie 100 years, start! CAFÉ hat noch bis zum 31. März 2019 offen. 

Das Mayon­nai­se-Muse­um

Übri­gens besitzt Kew­pie auch ein eige­nes Muse­um, das haupt­säch­lich auf Kin­der aus­ge­rich­tet ist. In der Mayo­ter­race in Tokio dür­fen die Gäs­te in die Welt der japa­ni­schen Kew­pie Mayon­nai­se ein­tau­chen. In fünf ver­schie­de­nen Räum­lich­kei­ten ist vom Her­stel­lungs­pro­zess über eine Degus­ta­ti­ons­kü­che bis zur Geschich­te des Pro­dukts alles attrak­tiv und ver­spielt auf­be­rei­tet. Der Höhe­punkt die­ser Aus­stel­lungs­welt ist der Mayo-Dome, eine gros­se Holz­struk­tur, die von der Form her der klas­si­schen Kew­pie Mayon­nai­se-Plas­tik­fla­sche nach­emp­fun­den wurde.

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