Reichhaltig, lecker und günstig: Japans Kultur des Teishoku

Als Japan-Reisender sollte man sich unbedingt das japanische Wort Teishoku (jp. 定食) merken. Damit ist ein kostengünstiges Menü gemeint, das eine Hauptspeise mit Fisch oder Fleisch, eine Schale Reise, eine Miso-Suppe, eingelegtes Tsukemono-Gemüse und weitere kleine Beilagen beinhaltet. Die Variationen sind zahlreich. Von klassisch japanischen Speisen bis zu den westlich inspirierten Yōshoku-Gerichten gibt es alles (siehe Fotos). Vielen Japanern vermittelt Teishoku ein Gefühl der häuslichen Küche (Asienspiegel berichtete). Und das Schönste daran ist: Zumeist kostet ein solch reichhaltiges Teishoku keine 1000 Yen. Der Online-Restaurant-Guide Gurunavi hat zu dieser spezifischen japanischen Esskultur sogar eine Manga-Anleitung gestaltet.
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Zwei grosse, bekannte Restaurantketten, die sich ganz auf dieses Konzept spezialisiert haben, sind das Ootoya oder das Yayoiken. In letzterem Beispiel bestellt man sein Essen an einem grossen Display beim Eingang. Es ist alles schön bebildert und es gibt sogar eine englischsprachige Option. Die Auswahl ist vielfältig, die Preise belaufen sich zwischen 630 und 990 Yen. Man bezahlt und erhält dabei eine Quittung und den Ess-Coupon, den man nach der Wahl des Tisches der Bedienung überreicht. Einfacher geht es nicht.
Der kostenlose Reis-Nachschlag
Viele Teishoku-Restaurants bieten sogar die Option, kostenlos eine weitere Portion Reis oder eine zweite Miso-Suppe bestellen zu dürfen. Das Yayoiken ist beispielsweise bekannt dafür, dass man aus einem grossen Reiskocher, so viel weissen Reis schöpfen darf, wie man möchte. Dieses grosszügige Angebot hat Yayoiken gerade unter jungen Menschen extrem beliebt gemacht. Doch die Zeiten scheinen sich diesbezüglich allmählich zu ändern, wie Money Plus berichtet.
Demnach führt Yayoiken in 12 der 378 Restaurants nun testweise einen kostenpflichtigen Reis-Nachschlag ein. 30 bis 100 Yen wird für diesen Zusatz künftig verlangt. Offiziell heisst es, es sei eine fairere Preisgestaltung gegenüber den 50 Prozent Kunden, die auf einen Nachschlag ohnehin verzichten. Vielmehr wird von Analysten jedoch vermutet, dass dahinter ein Versuch ist, Zusatzeinnahmen zu generieren, um die gestiegenen Kosten von Neueröffnungen zu decken.
Yoshinoya geht einen anderen Weg
Die bekannte Gyūdon-Kette Yoshinoya geht derweil den umgekehrten Weg (Asienspiegel berichtete). Seit 1. April 2019 bietet sie allen Kunden, die ein Teishoku bestellen, einen kostenlosen Reis-Nachschlag an. Die Restaurant-Branche wird genau hinschauen, wie sie diese beiden unterschiedlichen Experimente entwickeln. Sei es mit oder ohne Zusatzkosten beim Nachschlag: Das Teishoku bleibt auf jeden Fall eine der günstigsten und zugleich variantenreichsten kulinarischen Spezialitäten Japans.



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