Die kai­ser­li­chen Resi­den­zen in Tokio

Eine der zwei Brücken, die zur kaiserlichen Palastanlage in Tokio führen.
Eine der zwei Brü­cken, die zur kai­ser­li­chen Palast­an­la­ge in Tokio füh­ren. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Eine neue Ära ist in Japan ange­bro­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Kai­ser Naru­hi­to hielt ges­tern sei­ne ers­te Rede in sei­nem neu­en Amt. Einen Tag zuvor dank­te sein Vater Aki­hi­to ab. Zum ers­ten Mal seit 202 Jah­ren hat somit ein Kai­ser zu Leb­zei­ten auf den Thron ver­zich­tet. Ein Son­der­ge­setz ermög­lich­te die­sen Schritt. Denn gemäss japa­ni­scher Ver­fas­sung gilt nach wie vor, dass ein Ten­nō bis zu sei­nem Tod zu amten hat. Die­ser ers­te geplan­te Kai­ser­wech­sel in der moder­nen Geschich­te des Lan­des führt nun auch zu einem gros­sen Umzug.

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So wer­den Kai­ser Naru­hi­to und Kai­ser­hin Masa­ko nach eini­gen Umbau­ten stan­des­ge­mäss im Kai­ser­pa­last (jp. gokyō) resi­die­ren. Die­se rie­si­ge Anla­ge fin­det sich in der Mit­te der japa­ni­schen Haupt­stadt und war über 250 Jah­re Sitz der Kriegs­her­ren der Toku­ga­wa-Dynas­­tie, die in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) regier­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Nach der Ent­mach­tung der Shōgu­ne wur­de der Kai­ser­sitz von Kyo­to hier­hin ver­legt. Edo erhielt den Namen Tōkyō («öst­li­che Haupt­stadt») und war fort­an Regie­­rungs- und Kai­ser­sitz. Auf dem ehe­ma­li­gen Burg­are­al ent­stan­den die kai­ser­li­chen Resi­den­zen. 1888 wur­de der gros­se Kai­ser­pa­last für den Mei­ji-Kai­ser fer­tig­ge­stellt – und nach sei­ner Zer­stö­rung im Zwei­ten Welt­krieg wiederaufgebaut.

Die kai­ser­li­chen Resi­den­zen in Tokio

Für das kai­ser­li­che Ehe­paar im Ruhe­stand muss­te daher eine neue Blei­be gefun­den wer­den. Zunächst zieht es nun in die Taka­na­wa Impe­ri­al Resi­dence im Bezirk Mina­to ein, wie die Tokyo Shim­bun berich­tet. Es ist eine tem­po­rä­re Lösung. Denn ihr künf­ti­ger Wohn­ort, der Tōgū-Palast (jp. tōgū-gosho) in der kai­ser­li­chen Anla­ge in Moto-Akas­a­ka west­lich des Kai­ser­pa­las­tes, muss noch reno­viert wer­den (sie­he Kar­te unten). Der Tōgū-Palast war das bis­he­ri­ge Zuhau­se von Kron­prinz Naru­hi­to. Nach dem Umzug wird der Ort den Namen Sen­tō Impe­ri­al Palace (jp 仙洞御所) erhal­ten. Es ist eine Rück­kehr. Denn als Kron­prinz leb­te Aki­hi­to mit sei­ner Fami­lie bereits im Tōgū-Palast (hier eini­ge Bil­der des Inne­ren).

Die­se Vil­la steht in einer weit­läu­fi­gen grü­nen Anla­ge, der Akas­a­ka Impe­ri­al Pro­per­ty, in der man ver­schie­de­ne Resi­den­zen für die Kai­ser­fa­mi­li­en sowie den feu­da­len Akas­a­ka-Palast (Sta­te Guest Hou­se, jp. gei­hin­kan) vor­fin­det. Wer eine Aus­sicht auf die­sen impe­ria­len Park haben möch­te, der soll­te im Hotel New Ota­ni über­nach­ten, das sich gleich dane­ben befindet. 

Ein neu­er Titel für den alten Kaiser

Das zurück­ge­tre­te­ne Kai­ser­paar hat übri­gens nicht nur eine neue Resi­denz, son­dern auch einen neu­en Namen. Aki­hi­to trägt neu den Titel Emperor Eme­ri­tus (jp. jōkō 上皇). Kai­se­rin Michi­ko wird als Empress Eme­ri­ta (jp. jōkōgō 上皇后) bezeichnet.

Der kai­ser­li­che Wohnsitz

Der bal­di­ge neue Wohn­sitz des Kai­ser­paars im Ruhestand

Der tem­po­rä­re Wohn­sitz des Kai­ser­paars im Ruhestand

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