Die Kul­tur der «Fami­re­su»: Japans Familien-Restaurants

Ein populäres Famiresu in Japan: Gusto.
Ein popu­lä­res Fami­re­su in Japan: Gus­to. Foto: Ned Snow­man / Shut​ter​stock​.com

Fami­ly Restau­rant oder kurz Fami­re­su nen­nen die Japa­ner ihre ganz eige­ne Inter­pre­ta­ti­on eines ame­ri­ka­ni­schen Diners. Die berühm­tes­ten Ver­tre­ter sind Roy­al Host, Jonathan’s, Sai­ze­riya oder Gus­to. Ihr Mar­ken­zei­chen sind eine gros­se und viel­fäl­ti­ge Aus­wahl an Spei­sen zu güns­ti­gen Prei­sen. Der Ser­vice ist effi­zi­ent. Zudem gibt es eine Geträn­ke­bar, wo man zum Pau­schal­preis so viel trin­ken darf, wie man möch­te. In den Städ­ten haben nicht weni­ge Able­ger sogar 24 Stun­den geöff­net. Das Fami­re­su ist die per­fek­te Wahl, wenn man güns­tig, unkom­pli­ziert und ohne gros­se kuli­na­ri­sche Ansprü­che aus­wärts essen möchte. 

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Wie der Name es sagt, wur­den die­se Restau­rants ursprüng­lich für die Fami­lie kon­zi­piert. Gross­zü­gi­ge Tische für meh­re­re Per­so­nen und Spei­se­kar­ten für Kin­der gehö­ren in den Fami­re­su zum Stan­dard. Doch nicht nur Fami­li­en sind will­kom­men. Auch mit vie­len Freun­den lässt sich dank der gros­sen Tische ein Abend hier ver­brin­gen. Und selbst für die Ein­zel­be­su­cher zei­gen sich die Fami­re­su offen. Die Ket­te Gus­to ist dies­be­züg­lich beson­ders innovativ. 

Seit 2018 bie­tet sie in 22 Able­gern in den Prä­fek­tu­ren Tokio, Kana­ga­wa und Saita­ma spe­zi­el­le Sitz­plät­ze für Ein­zel­gäs­te an. Es han­delt sich um regel­rech­te klei­ne pri­va­te Boxen mit Trenn­wän­den, einem Tisch, kos­ten­lo­sem Wifi und einem Strom­ste­cker. Gus­to sagt, dass man damit Stu­den­ten und Geschäfts­leu­te eine unge­stör­te Atmo­sphä­re bie­ten möch­te. Das Kon­zept kommt an. Ein Tweet von Nut­zer @YYYFFF, der auf die­se Ein­zel­bo­xen mit Fotos auf­merk­sam mach­te, erhielt fast 100’000 Likes (sie­he unten). 

Das Land der Single-Haushalte

Dabei han­delt es sich nicht um eine neue Idee. In Japan gibt es Karao­ke­bo­xen, Bar­be­­cue- und Nudel­­sup­pen-Restau­rants für ein­zel­ne Gäs­te. Das wohl berühm­tes­te Bei­spiel ist die Ket­te Ichi­ran Ramen, die über Ein­zel­sitz­plät­ze mit Trenn­wän­den ver­fügt. Der Kun­de soll sich dabei ganz auf den Geschmack der Nudel­sup­pe fokus­sie­ren, heisst es. Das spe­zi­el­le Restau­rant­kon­zept wur­de sogar paten­tiert. Über­haupt ist es in Japan nicht unge­wöhn­lich, wenn man allei­ne ins Kino, ins Café oder ins Restau­rant geht. Das hat auch damit zu tun, dass der Sin­gle-Haus­halt die häu­figs­te Wohn­form über­haupt im Insel­staat ist. 2015 leb­ten in 18,42 von lan­des­weit 53,3 Mil­lio­nen Haus­hal­ten nur eine ein­zi­ge Per­son. Das ent­spricht 34,5 Pro­zent. Bis 2040 wird die­ser Anteil sogar auf knapp 40 Pro­zent anstei­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die Fami­re­su pas­sen sich ganz ein­fach die­ser Rea­li­tät an.

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