Die mystische Insel Yakushima

Die Insel Yakushima südlich von Kagoshima ist ein Naturparadies. Dichte Urwälder mit über 1000 Jahre alten Zedern, Wasserfälle und einen fast 2000 Meter hohen Berg bietet dieser faszinierende Ort. Jōmonsugi heisst die grosse Sehenswürdigkeit der Insel. Es ist eine Zeder, die über 2000 Jahre alt sein ist und sich im Dickicht der Insel befindet. Rund 10 Stunden dauert der Weg zu diesem Baum und zurück. Es ist eine Wanderung auf den Spuren der Vergangenheit. Denn von der Edo-Zeit bis in die 1960er-Jahre wurde hier Forstwirtschaft betrieben. Alte Gleisspuren von damals weisen bis heute den Weg in die Wälder. Die Natur hat sich von diesem Raubbau inzwischen erholt. 1993 erklärte die UNESCO Yakushima zum Weltnaturerbe. Diese dichte Baumwelt wurde für Studio-Ghibli-Legende Hayao Miyazaki zur Inspiration für seinen Anime «Princess Mononoke» aus dem Jahr 1997. Das Werk machte Yakushima einem grösseren Publikum bekannt.
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Die Bevölkerungszahl ist von 24’000 auf 13’000 geschrumpft. Die Landwirtschaft, die Fischerei und vor allem der Tourismus sind heute die wichtigsten Wirtschaftszweige. 300’000 Menschen besuchen jährlichen diesen Ort, der auch als Regeninsel bekannt ist. Die Niederschlagsmenge ist überdurchschnittlich hoch, insbesondere im Juni. Und manchmal regnet es hier derart stark, dass das Leben auf Yakushima zum Stillstand kommt. Am Samstag, 19. Mai 2019, kam es zu sintflutartigen Regenfällen. Innerhalb von 24 Stunden fielen 446 Millimeter Regen. Es kam zu Überflutungen und Erdrutschen. Für die gesamte Insel wurde eine Evakuierungsempfehlung ausgerufen. In solchen Fällen werden in Japan sichere Evakuierungsorte wie Schulen, Turnhallen und andere öffentliche Gebäude für die Bevölkerung geöffnet.
Über 300 Wanderer blieben derweil auf ihren Wegen stecken, wie NHK News berichtete. Weil die Niederschläge so stark waren, mussten die Behörden bis Sonntag mit der Rettung abwarten. Viele verbrachten die Nacht in einer der Hütten, in Bussen und einige sogar draussen. Alle konnten am Sonntag geborgen und in Sicherheit gebracht werden. Auch die japanischen Selbstverteidigungs-Truppen waren hierzu im Einsatz.
Regen im Süden, Hitze im Norden
Japan hat ein klimatisch wechselhaftes Wochenende hinter sich. Während es auf Yakushima und im Süden von Kyushu zu heftigen Regenfällen kam, erlebten die sonst eher klimatisch kühlere Gegenden von Japan einen ersten Hauch von Hitzesommer. In Niigata am Japanischen Meer, in Aomori in Norden der Hauptinsel Honshu oder auch in Sapporo stiegen die Temperaturen am Wochenende auf knapp 30 Grad an.


Der Standort von Yakushima
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