Die schönsten Reisterrassen in Japan
In Japan spricht von den Tanada und manchmal noch etwas poetischer von den Senmaida, «den tausend Reisfeldern». Damit meint man die traditionellen Reisterrassen, deren Felder in unzählige kleine Einheiten aufgeteilt sind. Sie entstanden einst an Küstenhängen und in Bergregionen, wo Ebenen rar waren (Asienspiegel berichtete). Deren Bewirtschaftung ist jedoch so aufwendig, dass ihre Zahl in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen hat. Die Überalterung der Bevölkerung und die jährlich abnehmende Zahl an Bauern im Land haben diesen Prozess zusätzlich beschleunigt.
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Nun soll ein neues Gesetz, das vom Unterhaus verabschiedet wurde, zumindest die schönsten Terrassen schützen helfen, wie die Saga Shimbun berichtet. Demnach kann der Staat auf Anfrage eine Präfektur eine Reisterrasse zum einem «wertvollen nationalen Gut» erklären. Dies verpflichtet den Staat, Massnahmen für deren Erhalt einzuleiten. Zu den Kandidaten zählen vornehmlich Reisterrassen, die in einer malerische Landschaft eingebettet sind und damit auch ein touristisches Potential zur wirtschaftlichen Belebung der Region besitzen.
Zwei Beispiele einer Wiederbelebung
Die Shiroyone Senmaida – die Reisterrassen von Shiroyone am Nordzipfel der Noto-Halbinsel in der Präfektur Ishikawa – machen vor, wie solche Schutzprojekte aussehen könnten. Seit 2007 werden diese 1004 Mini-Reisfelder, die an einem steilen Küstenhang am Japanischen Meer stufenweise angelegt wurden (siehe Video unten), mit Hilfe vieler Freiwilliger unterhalten und somit auch für kommenden Generationen bewahrt. Gönner können für einen Jahresbeitrag zum Besitzer eines Feldes werden. Entsprechend viele Namenstafeln berühmter Politiker findet bei einem Spaziergang durch diese Terrassen. Die Shiroyone Senmaida sind so zu einem Wahrzeichen und einem touristischen Anziehungspunkt der Stadt Wajima geworden. 2001 wurde diesen Reisterrassen sogar zu einem nationalen Ort malerischer Schönheit ernannt. Eine ähnliche Wiederauferstehung erlebt haben auch die Maruyama Senmaida in der Präfektur Mie (Asienspiegel berichtete).
Google Map: Die schönsten Beispiele
Es sind bei weitem nicht die einzigen pittoresken Reisterrassen im Land. Hier eine kleine Auswahl weiterer schöner Beispiele (ink. Google-Karte unten):
- Shiroyone Senmaida – Präfektur Ishikawa
- Hoshi-Tōge Tanada – Präfektur Niigata
- Maruyama-Senmaida – Präfektur Mie
- Hamanoura Tanada – Präfektur Saga
- Oura Tanada – Präfektur Saga
- Oyama Senmaida – Präfektur Chiba
- Hirado Kasuga no Tanada – Präfektur Nagasaki
- Obasute Tanada – Präfektur Nagano
- Kanazaiko Senmaida – Präfektur Kochi
- Ueyama Tanada – Präfektur Hyōgo
- Warabino Tanada – Präfektur Saga
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