Shibuya erlässt Halloween- und Neujahrs-Alkoholverbot
Der Scramble Crossing vor dem Bahnhof des geschäftigen Tokioter Viertels Shibuya ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Millionenmetropole (Asienspiegel berichtete) – und eine Partymeile. So hat sich die berühmte Kreuzung in den letzten Jahren zu einem riesigen Treffpunkt für Fussball-Siegesfeiern, den Neujahrs-Countdown und Halloween-Partys entwickelt (Asienspiegel berichtete). Letzterer Event zog im vergangenen Jahr über 300’000 feiernde Kostümierte an.
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Diese sonst fröhliche und farbenfrohe Party artete jedoch an einigen Orten zu einem unkontrollierbaren Massenbesäufnis mit Sachschäden aus, bei dem unter anderem eine Gruppe junger feiernder Männer einen Mini-Lastwagen umkippte und darauf tanzte (siehe Tweets unten). Der Vorfall führte zu Verhaftungen und einem Verfahren gegen die Verdächtigen (Asienspiegel berichtete).Der gute Wille des sonst weltoffenen und toleranten Bezirks war damit aufgebraucht. Die Halloween-Party habe dem Ansehen, dass Shibuya ein sicherer Ort sei, geschadet, so die Lokalregierung.
Eine Verordnung gegen das öffentliche Besäufnis
Bereits im vergangenen Monat kündigte Bürgermeister Ken Hasebe Massnahmen an (Asienspiegel berichtete). Am 19. Juni hat das Lokalparlament einer Verordnung zugestimmt, mit der die Behörden ein öffentliches Trinkverbot an Halloween und Neujahr erlassen können. Demnach darf an Halloween, am Tag darauf sowie am Wochenende davor kein Alkohol mehr auf der Strasse und in Parks getrunken werden. Konkrete Strafen bei Übertretungen wurden nicht festgelegt, wie Tokyo MX berichtet. Denn rechtlich gesehen ist es keine einfach Angelegenheit. Das Gesetz erlaubt eigentlich das Trinken auf der Strasse in Japan. Die Polizei wird sich somit wohl vornehmlich auf das Konfiszieren von alkoholischen Getränken beschränken.
Ausserdem wird die Nutzung von Musikanlagen auf der Strasse und das Besteigen von Strassenlaternen und anderen öffentlichen Eigentums ausdrücklich untersagt. Der Bezirk fordert darüberhinaus die Minimärkte in der Gegend auf, an solchen Abenden auf den Verkauf von Alkohol zu verzichten. Die Lokalregierung hofft somit auf ein Strassenfest ohne Rausch. Übrigens ist Shibuya mit dieser Massnahme nicht alleine. Bei den Badestränden in Zushi und Kamakura unweit von Tokio gelten im Sommer ähnliche Regeln.
Die Vorfälle von 2018
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