Die japanischen Regionen, die ausländische Besucher übersehen
Der Japan-Boom der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass jährlich mehr als 30 Millionen Menschen aus Übersee das Land besuchen. Für das Jahr der Sommerspiele 2020 in Tokio peilt die Regierung sogar das Ziel von 40 Millionen Besuchern an. Der touristische Boom hat einigen Regionen tatsächlich einen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht. So zählte beispielsweise die Präfektur Ishikawa mit der Hauptstadt Kanazawa 2014 knapp 350’000 Hotelübernachtungen durch Ausländer. Vier Jahre später waren es 970’000, wie die Zahlen des statistischen Amtes aufzeigen. Die Region hat vor allem profitiert, weil Kanazawa 2015 ans Shinkansen-Netz angeschlossen wurde (Asienspiegel berichtete).
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Ishikawa ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Tatsache bleibt, dass noch immer zu wenige ländliche Regionen vom grossen Tourismus-Boom profitieren. Es sind dies hauptsächlich die Metropolregionen Tokio und Osaka-Kyoto, Nagoya, Fukuoka sowie die Nordinsel Hokkaido und das südliche Inselparadies Okinawa die über 70 Prozent der 94 Millionen Hotelübernachtungen für sich einnehmen. Hier findet der Boom statt. Hier spürt man, wie stark die Zahl der Touristen in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Die am wenigsten besuchte Region
Zugleich zeigt die Statistik auf, dass ein Grossteil der Präfekturen zwar ebenfalls einen Anstieg registriert, letztendlich aber noch immer eine bescheidene Anzahl an ausländischen Gästen empfängt. So zählte Shimane, die am wenigsten besuchte Präfektur des Landes, im vergangenen Jahr gerade mal 72’740 Übernachtungen durch Ausländer. Das ist ein starker Kontrast zu den über 23 Millionen Gästen, die jährlich in einem Hotel in der Hauptstadt Tokio einchecken.
Dabei hat Shimane am südwestlichen Rand der Hautpinsel Honshu viel zu bieten. Hier steht mit dem Grossen Schrein von Izumo eine der wichtigsten Shinto-Stätten Japans. Die Hauptstadt Matsue mit ihrer Originalburg, dem Samurai-Viertel und dem nahe gelegenen pittoresken Adachi-Gartenmuseum gilt derweil als versteckte Perle am Japanischen Meer.
Attraktive Schlusslichter
Es lohnt sich daher einen Blick auf die Schlusslichter dieser Statistik zu werfen, wenn man abseits der Touristenströme unterwegs seien möchte. Denn gerade auf den letzten Plätzen befinden sich zahlreiche Präfekturen, die viel zu bieten haben und zugleich über genügend freie Hotelzimmer verfügen. Hier die gesamte Statistik der Übernachtungen durch ausländische Gäste.
Die Top-Übernachtungsorte unter ausländischen Touristen 2018
Rang | Präfektur | Übernachtungen in Mio |
---|---|---|
1. | Tokio | 23,2 |
2. | Osaka | 15,1 |
3. | Hokkaido | 8,3 |
4. | Kyoto | 6,3 |
5. | Okinawa | 6,2 |
6. | Chiba | 4,1 |
7. | Fukuoka | 3,4 |
8. | Aichi | 2,9 |
9. | Kanagawa | 2,8 |
10. | Yamanashi | 1,9 |
11. | Shizuoka | 1,8 |
12. | Nagano | 1,5 |
13. | Gifu | 1,5 |
14. | Oita | 1,4 |
15. | Hyogo | 1,3 |
16. | Hiroshima | 1,2 |
17. | Kumamoto | 1 |
18. | Ishikawa | 0,98 |
19. | Nagasaki | 0,86 |
20. | Kagoshima | 0,83 |
21. | Wakayama | 0,59 |
22. | Kagawa | 0,55 |
23. | Okayama | 0,47 |
24. | Nara | 0,44 |
25. | Shiga | 0,42 |
26. | Niigata | 0,4 |
27. | Miyagi | 0,4 |
28. | Saga | 0,39 |
29. | Aomori | 0,35 |
30. | Mie | 0,34 |
31. | Miyazaki | 0,33 |
32. | Tochigi | 0,32 |
33. | Toyama | 0,3 |
34. | Gunma | 0,29 |
35. | Iwate | 0,26 |
36. | Ibaraki | 0,25 |
37. | Saitama | 0,23 |
38. | Ehime | 0,23 |
39. | Tottori | 0,19 |
40. | Fukushima | 0,18 |
41. | Yamagata | 0,16 |
42. | Akita | 0,12 |
43. | Yamaguchi | 0,12 |
44. | Tokushima | 0,12 |
45. | Kochi | 0,079 |
46. | Fukui | 0,075 |
47. | Shimane | 0,072 |
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