Drohnenlieferungen für kleine Inseln
Japan besteht aus 4 grossen Hauptinseln und über 6000 weiteren kleineren Inseln. 430 davon sind bewohnt. Einige davon bestehen aus kleinen Siedlungen (sog. shūraku). Für deren Bewohner sind ein regelmässiger Fährbetrieb und zuverlässige Lieferservices zentrale Pfeiler für das Überleben. Bei meinem kürzlichen Besuch auf der kleinen Insel Tashirojima in der Präfektur Miyagi fiel mir dies besonders auf. Noch bevor ich im Hafen von Ishinomaki aufs Schiff gehen konnte, wurden zuerst zahlreiche Pakete von Amazon und anderen Dienstleistern aufs Schiff geladen. Es handelte sich um Bestellungen der etwas mehr als 60 Einwohner des Eilandes.
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Der japanische Online-Gigant Rakuten will diese kleinen Inselsiedlungen wie auch die abgelegenen Dörfer in den Bergen künftig mit der Hilfe von Drohnen noch schneller beliefern können. Ein erster Test läuft nun für die Insel Sarushima vor Yokosuka (Asienspiegel berichtete). Es handelt sich um die grösste natürliche Insel in der Bucht von Tokio, die einst eine Festungsanlage war. Heute ist sie unbewohnt, doch im Sommer wird sie regelmässig von Touristen bevölkert, die hier einen Tag mit Baden und Barbecue verbringen. Rund 150’000 Besucher zählt Sarushima jährlich und diese sollen künftig auf nichts mehr verzichten müssen.
In fünf Minuten auf der Insel
In Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Seiyū beliefert Rakuten nun die Besucher auf Bestellung mit rund 400 Produkten per Luftpost. Hierzu bestellt man per App das gewünschte Produkt und bezahlt. Darauf wird eine Drohne in einem 1,5 Kilometer entfernten Seiyu-Supermarkt beladen und nach Sarushima geflogen. Der Flug dauert kurze 5 Minuten (hier geht es zu einem News-Video). Die Liefergebühr beträgt gerade mal 500 Yen. Von Juli bis September wird per Drohne geliefert, drei Mal die Woche. Noch handelt es sich um einen ersten vorsichtigen Schritt. Rakuten hofft aber, dieses Angebot bald auf zahlreiche bewohnte Kleininseln und abgelegene Berggebiete in Japan ausweiten zu können.
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