Mit dem Schiff vom Flughafen Haneda nach Tokio

Haneda in der Bucht von Tokio ist der unbestrittene Lieblingsflughafen der Hauptstädter (Asienspiegel berichtete). Im Gegensatz zum weit entfernten Internationalen Flughafen Narita in der Präfektur Chiba ist man hier mit der Bahn in 25 bis 30 Minuten im Zentrum der Metropole. Doch genau in diesem Punkt offenbart sich eine kleine Unvollkommenheit des Flughafens Haneda. Denn der Airport ist nicht direkt an das Netz von JR East angeschlossen. Hier sucht man vergebens nach einem Bahnhof des grössten Bahnbetreibers. Einzig ein JR East Travel Service Center gibt es, wo man den Japan Rail Pass einlösen kann. Stattdessen ist der Flughafen an das Netz der Keikyū-Bahnlinie (bis nach Shinagawa) und der Tōkyō Monorail (bis nach Hamamatsuchō) angeschlossen.
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Die geplante Bahnlinie nach Tokio und Shinjuku
JR East ist nun daran, dies zu ändern – zwei neuen Anschlüssen. So plant das Unternehmen eine direkte Bahnverbindung zu den Bahnhöfen Tokio und Shinjuku (Asienspiegel berichtete). Hierzu muss ein 5 Kilometer langer Tunnel gebaut werden. Man wäre dann in kurzen 18 Minuten beim Bahnhof Tokio. Das wäre 10 Minuten schneller als mit den bestehenden Verbindungen. JR East hofft, bis 2029 dieses Projekt umsetzen zu können.
Mit dem Schiff ins Stadtzentrum

Bereits nächstes Jahr möchte JR East einen Schiffsbetrieb vom Flughafen ins Stadtzentrum aufnehmen, wie die Tokyo Shimbun berichtet. Das Schiff würde vom Flughafenareal direkt nach Takeshiba fahren. Dieses aufgeschüttete Gebiet besitzt bereits einen Passagierhafen, einen Bahnhof der Yurikamome-Linie (Asienspiegel berichtete) und den grossen Verbindungsbahnhof Hamamatsuchō, wo auch die Flughafen-Monorail hält (Asienspiegel berichtete). Gleich gegenüber dem Hamarikyū-Park baut JR East zudem den neuen Komplex Takeshiba Waters, der nächsten Frühling eröffnet wird. Hier entsteht zurzeit ein Hochhaus mit Hotels und Büros, ein grosser offener Platz, ein neues Theaterhaus mit Einkaufsmöglichkeiten sowie ein grosses Parkgebäude.
Ein Hilfsmittel nach Katastrophen
Das Schiffsprojekt wurde bereits letztes Jahr erfolgreich getestet. Die Idee dahinter ist, den ausländischen Gästen ein attraktives Verkehrsmittel zu bieten, das stressfrei ist und zugleich ein schöne Aussicht auf die Stadt bietet. Zugleich wäre der Schiffsbetrieb eine hilfreiche Alternative nach Naturkatastrophen. JR East könnte damit, wenn Züge und Strassen nicht mehr benutzbar wären, eine Evakuierung sowie den Transport von verletzten Passagieren und Hilfsgütern sicherstellen (Asienspiegel berichtete).
Der Standort von «Takeshiba Waters»
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