Die Besucherstau-Karte für Kyoto
Kyoto lässt kaum ein Tourist aus. Die alte Kaiserstadt hat kulturell so viel zu bieten wie kein anderer Ort in Japan. Über 50 Millionen Besucher, darunter zahlreiche Tagestouristen, zählt Kyoto jährlich (Asienspiegel berichtete). Für manche wird dies zu viel (Asienspiegel berichtete). Die Stadt hat bereits reagiert. Eine erste Massnahme gegen den Übertourismus war die massive Einschränkung des Airbnb-Angebots (Asienspiegel berichtete), sowie die Einführung einer Übernachtungssteuer, deren Einnahmen in den Ausbau der Infrastruktur fliessen sollen (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Die Besucherstau-Karte
Eine weitere Massnahme der Lokalregierung ist nun eine Besucherstau-Karte, die seit dem 18. September 2019 online ist und mithilfe künstlicher Intelligenz eine sechsmonatige Prognose darüber macht, wann es hektisch und wann es ruhig in der Stadt ist. Hierbei wird zwischen drei verschiedenen Wetterlagen (schön, regnerisch, stürmisch) und fünf verschiedenen Behaglichkeitsstufen (wenig bis viele Leute) unterschieden. Für die Entwicklung dieses Systems wurden Wetter- und Besucherdaten der letzten drei Jahre zusammengetragen.
Noch ist die Karte nicht auf Englisch und trotzdem ist sie mit einigen Übersetzungen (siehe im Foto unten) einfach bedienbar, selbst wenn man kein Japanisch spricht. Es lohnt sich, bei der Planung eines Kyoto-Aufenthaltes einen Blick darauf zu werfen. So ist zum Beispiel gut ersichtlich, dass es im Oktober noch weitaus weniger Besucher haben wird als im November, wenn die Laubfärbung in voller Pracht sein wird (Asienspiegel berichtete).
Mehr als Bambuswald, Geishas und Schrein
Die Besucherstau-Karte wurde bereits vor einem Jahr für die Region Arashiyama erfolgreich getestet (Asienspiegel berichtete). Nun hat man eine Karte für die ganze Stadt lanciert. Bis Ende Oktober wird man dieses Angebot nochmals verfeinern. Dann wird man eine Besucherstau-Prognose für ausgewählte Quartiere einsehen können, wie die Kyoto Shimbun berichtet.
Letztendlich geht es der alten Kaiserstadt darum, die Besucherströme besser auf die gesamte Präfektur zu verteilen, die mehr als nur den Goldenen-Pavillon-Tempel, Kiyomizudera, den Fushimi-Inari-Schrein, das Geisha-Viertel Gion oder den Bambuswald Arashiyama zu bieten hat. 1600 Tempelanlagen, Berge zum Wandern, Teeplantagen im Süden sowie malerische Fischerdörfer am Japanischen Meer (Asienspiegel berichtete) sind genauso Teil der Präfektur Kyoto. Der lokale Tourismusverband hat hierzu eine eigene Website erstellt, auf der zahlreiche Tipps für spezielle Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen auf Englisch zu finden sind.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken