Das 5-stöckige Hotel aus Holz
Japans Städte waren einst aus Holz gebaut. Im Zweiten Weltkrieg brannten viele dieser Gebäude komplett ab. Heute dominieren Wolkenkratzer, Beton, Stahl und Glas die urbanen Orte des Inselstaates. In Kyoto und Kanazawa, die von den Bombenangriffen verschont wurden, kann man derweil noch erahnen, wie die Grossstädte der Vorkriegszeit ausgesehen haben. Die traditionellen aus Holz gebauten Machiya-Stadthäuser existieren hier noch in grosser Zahl. In einigen dürfen Touristen sogar übernachten (Kyoto / Kanazawa. Hier pflegt man noch eine ganz enge Beziehung zum Holz als Baumaterial.
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Das 5-stöckige Hotel aus Holz
In Nagaokakyo bei Kyoto geht man nun zurück zu diesen Wurzeln. Am 3. September 2019 wurde in der Kleinstadt das erste 5-stöckige Hotel in Japan eröffnet, das zu grossen Teilen aus Holz besteht sowie feuerresistent und erdbebensicher ist, wie die Kyoto Shimbun berichtet. Das Hotel Discover Kyoto Nagaokakyo besteht vom 3. bis zum 5. Stock aus Zedernholz und verfügt über 16 Zimmer mit teils grosszügigen Balkonen, eine Bar, ein Café im Erdgeschoss, ein Restaurant, ein Coworking-Space sowie eine Dachterrasse. Ausserdem können Gäste an verschiedenen traditionellen Workshops teilnehmen.
Der Bau grösserer Strukturen aus Holz ist in Japan nichts Ungewöhnliches. So ist zum Beispiel die Haupthalle des Tōdaiji in Nara knapp 50 Meter hoch. Es ist sogar das grösste aus reinem Holz gebaute Gebäude überhaupt. Viele traditionellen Ryokan-Herbergen arbeiten ebenfalls gerne mit Holz als Baumaterial. Das Discover Kyoto Nagaokakyo beweist nun, dass sich mit diesem nachhaltigen Material auch grosse moderne Hotels bauen lassen.
Ein hölzerner Wolkenkratzer
Auch in Tokios Betondschungel ist Holz wieder ein Thema. Das Forstunternehmen Sumitomo Forestry möchte zusammen mit dem Architekturbüro Nikken Sekkei den ersten hölzernen Wolkenkratzer Japans bauen. 350 Meter hoch soll der Turm werden und bis zum Jahr 2041, dem 350-jährigen Geburtstag von Sumitomo Forestry, fertiggestellt werden. Der Name des Projekts: «W350». Für den Bau will man vornehmlich auf Holz und Stahl im Verhältnis 9:1 setzen. Mit viel Balkonen, Pflanzen und Bäumen auf allen 70 Stockwerken plant man eine luftige, grüne Atmosphäre zu erschaffen, ähnlich wie im Bosco Verticale in Mailand, der 2014 fertiggestellt wurde (Asienspiegel berichtete).
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