Brand in der Shuri-Burg: Okinawa verliert sein Wahrzeichen
Am heutigen frühen Donnerstagmorgen stand die Shuri-Burg im Herzen von Okinawas Hauptstadt Naha in Flammen. Das Feuer verbreitete sich so schnell, dass jede Hilfe zu spät kam. Die Haupthalle (jp. seiden, siehe Foto oben) und mehrere Nebengebäude brannten komplett nieder, wie NHK News berichtete. Kurz nach Sonnenaufgang wurde das ganze Ausmass der Zerstörung sichtbar (siehe Tweets unten). Okinawa hat damit eines seiner bekanntesten Wahrzeichen verloren.
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Die Geschichte der Burg
Die Shuri-Burg blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück. Sie war das Machtzentrum des einstigen Ryukyu-Königreichs, das 1879 dem japanischen Kaiserreich einverleibt wurde. 1933 erklärte man die Burg zu einem nationalen Kulturschatz. Nur wenige Jahr später, bei der Schlacht von Okinawa im Zweiten Weltkrieg, wurde sie zerstört. Nach der Kapitulation Japans blieb die Inselgruppe bis 1972 unter amerikanischer Besatzung.
Ein Teil der Burganlage wurde nach dem Krieg zum Universitätsgelände umfunktioniert. 1958 rekonstruierte man in einem ersten Schritt das Eingangstor Shureimon, das den heutigen Brand glücklicherweise überstanden hat. Es ziert heute die seltene 2000-Yen-Note (Asienspiegel berichtete).
1992, zwanzig Jahre nach der Rückgabe Okinawas an Japan, wurde schliesslich die pittoreske Haupthalle mit ihren Nebengebäude originalgetreu wiederaufgebaut (siehe Foto oben). Die Shuri-Burg hatte damit ihr altes Aussehen zurück. «Diese exakte Nachbildung einer verlorenen Struktur ist heute ein grossartiges Monument, das den Stolz des Ryukyu-Volkes symbolisiert», schrieb die UNESCO, als der Burgpark zusammen mit anderen historischen Stätten des einstigen Ryukyu-Königreichs zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Die Tweets zum verheerenden Brand
Fotos vom Juli 2019
Der Standort der Shuri-Burg
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