Fotoverbot in Kyotos Geisha-Viertel
In Gion in Kyoto trifft sich die Welt. Täglich suchen Tausende von Touristen dieses historisch erhaltene Geisha-Viertel mit seinen wunderschönen Teehäusern und den gepflegten Pflasterstein-Gassen auf. Stets schwingt die Hoffnung mit, eine Geiko (die Bezeichnung für Geisha in Kyoto) oder Maiko (eine Geisha in der Ausbildung) fotografieren zu können. Bei diesem «Geisha-Spotting» verlieren jedoch nicht wenige Touristen jeglichen Anstand (Asienspiegel berichtete). Dieser Zustand der ständigen Belagerung hat dazu geführt, dass die Vereinigung der lokalen Einwohner nun zu einer drastischen Massnahme greift.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Das neue Fotoverbot
Seit dem 25. Oktober 2019 ist das Fotografieren, in den Seitenstrassen, die im Privatbesitz sind, untersagt, wie die Kyoto Shimbun berichtet. Acht entsprechende Tafeln stehen neu im Quartier. «No photography on private road», heisst es darauf. Wer dennoch ohne Erlaubnis fotografiert und dabei erwischt wird, dem droht eine Geldstrafe in der Höhe von 10’000 Yen. Auf der öffentlichen Hauptstrasse Hanamikōji ist das Fotografieren derweil weiterhin erlaubt. Beim Fotografierverbot handelt es sich jedoch weder um rechtsverbindliches Gesetz noch um eine Verordnung. Wie diese Regel letztendlich durchgesetzt wird, bleibt daher eine andere Frage. Vielmehr geht es darum, ein Bewusstsein für das richtige Verhalten in diesem kulturhistorisch wichtigen Viertel zu fördern. Denn Gion ist kein Vergnügungspark. Hier wird gelebt und gearbeitet. Zu viele Touristen blenden diesen Aspekt komplett aus.
«Geisha anfassen verboten!»
Es ist nicht der erste Versuch, die Besucher zu mehr Anstand zu bewegen. Schon 2016 wurden im Viertel Tafeln aufgestellt, die die Besucher mit einfach verständlichen Illustrationen zu besserem Benehmen aufforderten. «Nicht herumsitzen», «nicht rauchen», «keine Selfie-Sticks verwenden», «nicht essen» und «nichts wegwerfen» – und «keine Geisha anfassen» hiess es darauf. Diese werden nun durch die neuen Fotoverbots-Tafel ersetzt. Ausserdem werden seit letztem Monat die Besucher beim Betreten von Gion über eine Push-Mitteilung auf die richtigen Manieren aufmerksam gemacht (Asienspiegel berichtete).
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken