Tashirojima: Die Katzeninsel
Die Japaner pflegen eine besondere Liebe zu Haustieren. Nur schon die Katzen-Cafés in den Städten zeugen von dieser Zuneigung. Manche der Haustiere schaffen es zu nationaler Berühmtheit, wie der treue Hund Hachiko, dem man vor dem Tokioter Bahnhof Shibuya sogar ein Denkmal gesetzt hat (Asienspiegel berichtete). Seine berührende Geschichte schaffte es bis nach Hollywood.
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In den Fischerdörfern trifft man derweil überall auf frei lebende Katzen. Auf den beiden kleinen Inseln Aoshima und Tashirojima leben sogar mehr Vierbeiner als Menschen. Letztere Insel mag etwas weniger bekannt sein. Sie befindet sich in der Bucht von Ishinomaki, die Stadt, die 2011 schwer vom Tsunami getroffen wurde. Schätzungsweise 150 Katzen sind in Tashirojima zu Hause. Sogar einen kleinen Katzen-Schrein hat man ihnen gewidmet.
Mehr Katzen als Menschen
Ständige Bewohner hat es auf Tashirojima lediglich noch ungefähr 60, wovon die meisten im Rentenalter alt sind. Die Insel hat, wie viele ländliche Dörfer in Japan, den Status einer Gemeinde, die in ihrer Existenz bedroht ist (Asienspiegel berichtete). Dies führt dazu, dass jeder Bewohner gleich mehrere Aufgaben übernimmt. Das Kuronekodō ist beispielsweise Café, Dorfmuseum und Poststelle in einem. In den 1950er-Jahren zählten die beiden Siedlungen von Tashirojima noch 1000 Einwohner. Bis 1989 gab es sogar eine grosse Schule, die auf einer Anhöhe zwischen den beiden Siedlungen im Norden und Süden errichtet wurde.
Die Katzen sorgen nun dafür, dass das Leben nach Tashirojima zurückkehrt. Täglich verzeichnet man Besucher. Manche übernachten auf Manga Island, einem Camping-Platz mit Schlafhäusern, die wie Katzen aussehen. Auf dem ehemaligen Schulgelände führt derweil ein sympathisches Ehepaar die kleine Raststätte Tashirojima Nyanko Republic. Hier halten sich die süssen Tiere besonders zahlreich auf. Liebevoll kümmert sich das Paar um die Vierbeiner. In der Raststätte gibt es auch etwas zu essen und ganz viele Souvenirs zu kaufen.
Von Ishinomaki zur Katzeninsel
Von Ishinomaki fahren die Schiffe regelmässig zur Katzeninsel. Die Stadt ist rund 1 Bahnstunde von der Grossstadt Sendai entfernt. In Ishinomaki selber kann man zugleich hautnah den Stand der Wiederaufbau-Arbeiten verfolgen. 2011 schwemmte der Tsunami ganze Quartiere am Mündungsgebiet des Kitakami-Flusses weg (Asienspiegel berichtete). Noch sind diese Wunden von damals sichtbar. Zugleich ist das Leben hier wieder zurückgekehrt. Mehr darüber in einem späteren Artikel.
Der Standort von Tashirojima
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