2446 Stufen zum heiligen Berg Haguro
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In der neuen Serie «Reisenotizen» teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
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Früh am Morgen fahre ich von Tsuruoka mit dem Bus zu den Dewa Sanzan, den drei heiligen Bergen der historischen Provinz Dewa in der heutigen Präfektur Yamagata. Die drei Berge Haguro, Gassan und Yudono mit ihren Tempeln und Schreinen sind das wichtigste Heiligtum der Yamabushi. Die Bergmönche sind die Hüter der Shugendō-Religion, die Elemente des Buddhismus, Shintoismus, Daoismus und Schamanismus kombiniert. Kollege Fritz Schumann, Autor des Buchs «Japan 151», hat über diese Mönche eine faszinierende Mini-Doku gedreht.
Der wichtigste alle drei Berge ist der Haguro. Auf seinem Gipfel befindet sich der Schrein Sanjin-Gōsaiden, der alle Gottheiten der Dewa Sanzan beherbergt. Heutzutage fahren viele mit dem Auto oder dem Bus hoch zum Gipfel, um dem imposanten Schrein mit seinem zwei Meter dicken Reetdach einen Besuch abzustatten – und verpassen dabei den schönsten Abschnitt des Haguro: Den Fussweg mit seinen 2446 Treppenstufen hoch zum Gipfel. Es ist ein steiler Weg durch einen mystischen Wald, mit jahrhundertealten Zedern, einem Wasserfall, zahlreichen kleinen Schreinen und einer fünfstöckigen Pagode, deren Geschichte über 1000 Jahre zurückreicht. Das Bauwerk mitten im Wald ist heute ein Wahrzeichen dieses heiligen Ortes und ein nationaler Kulturschatz.
Einer der schönsten Orte in Japan
Als ich Mitte Dezember den Wald betrete, liegt an vielen Stellen noch Schnee. Trotzdem ist der Weg mit den richtigen Schuhen gut begehbar. Besucher hat es sonst keine. Es ist ein Pilgerweg, der alle schönen Elemente Japans kombiniert. Ich geniesse jede Minute an diesem malerischen und ruhigen Ort. Am Ende des steilen Aufstiegs sind die Treppen komplett mit Schnee bedeckt. Nach knapp einer Stunde bin ich am Ziel. Verschwitzt und glücklich erreiche ich das Torii, welches den Eingang zum Areal mit der Haupthalle Sanjin-Gōsaiden auf dem Gipfel markiert. Vom 2 Meter dicken Reetdach tropft das Wasser des schmelzenden Schnees unablässig auf den Boden. Es ist ein eindrücklicher Holzbau, der gerade renoviert wird. Die meisten Gebäude sind Mitte Dezember geschlossen. Die Raststätte hat aber glücklicherweise das ganze Jahr über geöffnet. Ich esse ein Curry-Rice bevor es mit dem Bus zurück nach Tsuruoka geht.
Mehr Orte abseits von Tokio und Kyoto gibt es in meinem neuen Buch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».
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