Der vegane Minimarkt in Tokio
In Japan gibt es an jeder Ecke einen Convenience Store. Mehr als 40’000 sogenannte Konbini gibt es landesweit. Die populärsten Ketten heissen Seven Eleven, Lawson, Family Mart und Ministop. Auf der Nordinsel Hokkaido ist es hauptsächlich der Seicomart (Asienspiegel berichtete). Obento-Lunchboxen, Onigiri, Salate, Süssgebäcke, Desserts, Getränke, Zeitschriften und unterschiedlichste Produkte für den Alltag wie auch Versanddienstleistungen werden darin angeboten. Eine Schwäche haben diese praktischen Minimärkte jedoch. Produkte mit den Labels «Bio» oder «Vegan» findet in dieser Branche noch immer zu wenig Beachtung.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Der neue Vegan Store in Tokio
Der Vegan Store im Tokioter Viertel Asakusa setzt genau hier an. Es handelt sich um einen kleinen Minimarkt, der sich ganz der veganen Esskultur widmet. Im Konbini-Stil werden Obento-Lunchboxen, heisse Sandwiches, Onigiri-Reisbälle und Desserts angeboten, die hausgemacht und vegan sind und ohne Zusatzstoffe auskommen. Zusätzlich gibt es vegane Alltagsprodukte und Lebensmittel anderer Hersteller. Zugleich befindet sich im Vegan Store ein kleines Family Restaurant mit veganen und glutenfreien Speisen. Im zweiten Stock ist eine offene Küche, wo künftig Workshops angeboten werden.
Der vegane Minimarkt wurde am 3. Dezember 2019 eröffnet. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag, von jeweils 6 bis 23 Uhr. Die Besitzerfirma global meets hat sich dabei bewusst für den Standort Asakusa entschieden. So halten sich hier täglich Tausende von ausländischen Touristen auf, von denen nicht wenige auf der Suche nach einem vegetarischen oder veganen Angebot sind. Ist das Konzept erfolgreich, dann könnten schon bald weitere Vegan Stores folgen.
Japans vegetarische Esstradition
Übrigens besitzt Japan mit Shōjin Ryōri schon lange eine hervorragende vegetarische Küche, die von den buddhistischen Mönchen entwickelt wurde. Sogar seit dem 13. Jahrhundert existiert diese kulinarische Kultur in Japan. Shōjin Ryōri ist eine vegetarische, zuweilen vegane Küche. Jegliche Fleisch- und Fischprodukte sind tabu. Auch auf Gemüse, die einen zu penetranten Geschmack haben, wie Zwiebeln und Knoblauch, wird verzichtet. Das Essen wird möglichst mit lokalen Zutaten zubereitet und stets der Jahreszeit angepasst. Shōjin Ryōri erhält man gewöhnlich bei Tempelübernachtungen im ganzen Land. Es gibt auch Restaurants, die sich darauf spezialisiert haben.
Auch in Tokio hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Die Nutzer des vegetarischen Online-Führers happycow.net haben das Restaurant Saido in Tokio sogar zum besten veganen Restaurant in der Welt gekürt. In den Top-30 dieser Rangliste der weltweit besten veganen Restaurants ist Japan immerhin mit vier Lokalitäten vertreten (Asienspiegel berichtete).
Der Standort des Vegan Store
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken