Die schönste Bahnstrecke Japans
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In der neuen Serie «Reisenotizen» teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
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Das Hinterland von Fukushima
Von der Stadt Koriyama fahre ich mit einem Lokalzug in die Region Aizu im Westen der Präfektur Fukushima. Es ist eine Hochebene, die von den Auswirkungen der Dreifachkatastrophe von 2011 verschont blieb. 270’000 Einwohner zählt diese weitflächige bergige Region, wobei der Grossteil in der lokalen Hauptstadt Aizu-Wakamatsu lebt. Mitte Dezember liegt Schnee in den umliegenden Bergen. Einige Skiregionen haben bereits eröffnet.
Die schönste Bahnstrecke Japans
Die 1928 eröffnete Tadami-Linie verbindet Aizu-Wakamatsu mit der Präfektur Niigata. Die einspurige Strecke führt durch imposante Landschaften, Berge, mehrere Brücken und malerische Siedlungen des Aizu-Hinterlandes. Für viele ist es eine der Linien mit der schönsten Streckenführung. Die Panoramasicht auf die Tadamigawa-Brücke Nummer 1 gehört zu den bekanntesten Fotomotiven unter den japanischen Zug-Fans. Um hier den perfekten Moment zu erwischen, bedarf es aber aufwendiger Planung. Denn der Zug fährt nur wenige Mal pro Tage über die Brücke. Mit dem Mietauto fahre ich zum Fotospot, wo ich den perfekten Moment erwische. Übrigens wurde ein Teil der Tadami-Linie im Sommer 2011 durch Starkregen stark beschädigt. Seither verkehren Busse auf dem Abschnitt zwischen Aizu-Kawaguchi und Tadami. Nun aber laufen die Wiederaufbauarbeiten. Bis 2021 will man die ganze Strecke mit neuen Zügen eröffnen. Immerhin ist diese historische Linie ein Wahrzeichen der Region.
Die Türme zu Aizu-Wakamatsu
Danach fahre ich zurück in die Stadt Aizu-Wakamatsu, wo mich das Navi-Gerät zu einer Pagode führt, die ich in dieser Form noch nie gesehen habe. Der Aizu-Sazaedo ist ein 16,5 Meter hoher sechseckiger Holzturm, der seit 1796 hier steht. Im Innern des Kulturschatzes führt ein gewundener Treppengang hoch und wieder runter. Der Turm ist dabei so konzipiert, dass man auf keine Person trifft, die in die entgegengesetzte Richtung geht. Auf dem ganzen Weg stösst man auf mehrere Kannon-Statuen, die allen Besuchern Glück bringen sollen.
Das Wahrzeichen der Stadt ist derweil die Burg Tsuruga-jō («Kranichburg»), die 1868 bei einer der letzten Schlachten gegen die alte Tokugawa-Herrschaft beschädigt und schliesslich zerstört wurde. In den 1960ern wurde die Burg wiederaufgebaut. Vor einigen Jahren wurde der Bau aufwendig renoviert. Seither hat das Dach wieder Ziegel mit der originalen roten Farbe.
Sauce-Katsudon
In Aizu-Wakamatsu fällt mir auf, dass in vielen Restaurants und Geschäften das Gericht Sauce-Katsudon angeboten wird. Es ist ein mit einer speziellen süssen Sauce gewürztes Schnitzel auf fein geschnittenen Kohl und Reis. Ich esse die Speise zusammen mit Aizu-Ramen im Restaurant Wakamatsu-Shokudo. Das Lokal, in dem die Showa-Zeit nie aufgehört hat zu existieren, gilt als die Geburtsstätte von Sauce-Katsudon. Sehr empfehlenswert!
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