Japan entwickelt eine Rettungsdrohne
In Japan zwingen Taifune, Starkregen, Erdrutsche, Tsunami und Überschwemmungen (Asienspiegel berichtete) Feuerwehr und Armee regelmässig zu gewagten Rettungsaktionen. Zumeist ist der Hubschrauber die effizienteste Methode, um Menschen aus einer Notlage zu retten. Der Japaner Masakazu Kono arbeitet mit seiner Firma Prodrone derweil an einer neuen Lösung. SUKUU, was «retten» auf Japanisch bedeutet, heisst seine Erfindung. Es ist eine Rettungsdrohne, die eine gestrandete Person an einen sicheren Ort fliegen kann (hier ein Video). Ein Prototyp wurde im März 2019 vorgestellt. Das Flugobjekt ist 2,4 Meter hoch und derzeit fähig, bis zu 100 Kilogramm schwere Menschen für 15 Minuten durch die Lüfte zu transportieren.
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Ein Pilot steuert den SUKUU aus der Ferne. Per Tablet, Mikrofon und Lautsprecher besteht ständiger Kontakt zum geretteten Passagier. Noch ist das Gerät in der Entwicklungsphase. Eine rechtliche Grundlage, um die Drohne in Japan einzusetzen, existiert noch nicht. Die Erfindung zeigt jedoch, wie sich Rettungseinsätze mit neuer Technologie in Zukunft gestalten lassen. Bei der Umsetzung liess sich Kono laut Asahi Shimbun durch den Bambus-Kopter aus der legendären Manga-Serie Doraemon inspirieren. Die Idee für die Rettungsdrohne hatte er unmittelbar nach dem verheerenden Tsunami von 2011.
Die schwimmende Rettungskapsel
Es ist übrigens nicht die einzige ungewöhnliche Erfindung, die aus dieser Katastrophe heraus entstand. Die Firma Ise Sangyo entwickelte eine schwimmende Tsunami-Rettungskapsel, die starke Aufschläge übersteht und im eigenen Haus aufgestellt werden kann. Je nach Modell haben bis zu 25 Personen in dieser schwimmenden Mini-Arche-Noah Platz (Asienspiegel berichtete). Überhaupt hat die Katastrophenprävention oberste Priorität in Japan. In sogenannten Life Safety Learning Center lernen die Schüler, wie man sich während und nach einer Naturkatastrophe richtig zu verhalten hat (Asienspiegel berichtete).
Extremwettereignisse in Japan
Japan hat nicht nur mit Tsunami und Erdbeben zu kämpfen, sondern auch mit Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel zugenommen haben. Eine Studie der Umweltorganisation German Watch zeigt, dass Japan 2018 – vor den Philippinen und Deutschland – sogar am stärksten von Extremwetter betroffen war. Hitzewellen und Starkregen im Sommer sowie ein Taifun im September 2018 setzten dem Land zu. Gemäss dem Klima-Risiko-Index verzeichnete Japan durch die Unwetter Schäden in der Höhe von 35 Milliarden US-Dollar. Dieses Jahr war es ähnlich. Gleich zwei Taifune fegten im September und Oktober über die Hauptstadtregion Tokio. Insbesondere in den Sommermonaten sind die Extremwettereignisse zunehmend spürbar.
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