Die Deutschen und die Schweizer in Japan
Einst hatte der Tourismus in der Exportnation Japan keine grosse Bedeutung. Man gab sich nicht viel Mühe, Gäste aus dem Ausland anzulocken. Der Inlandtourismus hielt die Branche genug auf Trab. Selbst während den wirtschaftlichen Boom-Zeiten besuchten vergleichsweise wenige Touristen aus Übersee den Inselstaat. Im Jahr der olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio waren es gerade mal 350’000. Es dauerte weitere 13 Jahre, bis erstmals über 1 Million Menschen den Inselstaat bereisten. 2002 wurden die Schwelle von gerade mal 5 Millionen überschritten. 2013 waren es über 10 Millionen. 2018 wurde mit 31,19 Millionen Besuchern der nächste Meilenstein erreicht.
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Ein enttäuschendes Rekordjahr
Im abgelaufenen Kalenderjahr 2019 wurden gemäss der neuesten Statistik von JNTO 31,882 Millionen Gäste aus dem Ausland gezählt. Das ist zwar ein neuer Rekord, der aber hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Grund für die Stagnation war der politische und wirtschaftliche Streit mit Südkorea. Die Besucherzahl der Gäste aus dem Nachbarland brach um 25 Prozent ein. Die Südkoreaner gehören seit Jahren zusammen mit den Touristen aus China, Taiwan und Hongkong zu den zahlenmässig wichtigsten Kunden. Über zwei Drittel aller Touristen in Japan stammen aus diesen Ländern. Aus China alleine sind es inzwischen fast 10 Millionen. Somit ist Japans Ziel, im Olympiajahr 40 Millionen internationalen Touristen zu empfangen, wieder etwas in die Ferne gerückt.
Deutschland, Schweiz und Österreich
Ein Blick auf die Statistik für die deutschsprachigen Länder zeigt, dass hier das Interesse an Japan weiter ansteigt. 2019 besuchten 236’500 Menschen aus Deutschland den Inselstaat. Das ist eine Zunahme um 9,8 Prozent. Die Zahlen für die Schweizer und Österreich sind derweil noch nicht offiziell bekannt. Für die Schweiz kann man bei Betrachtung der Entwicklung der Zahlen von Januar bis Oktober 2019 davon ausgehen, dass die Schwelle von 50’000 ein weiteres Mal locker überschritten wurde. Es werden wohl schätzungsweise knapp 55’000 gewesen sein. Ein Grossteil davon sind Touristen. Nur gerade mal 10 Prozent der Schweizer reisen aus geschäftlichen Gründen nach Japan. Bei den Deutschen sind es immerhin ein Viertel Geschäftsreisende. Die Besucherzahl aus Österreich bleibt weiterhin auf bescheidenem Niveau. Es waren schätzungsweise 28’000 Österreicher, die Japan bereist haben.
Tipps für eine entspannte Japan-Reise
Wer sich aber bei dieser Entwicklung beklagt, dass man wegen all der Touristen keinen Platz mehr hat, der hat Japan nicht wirklich bereist. Denn zu stark fokussieren sich die Touristen noch immer auf die Metropolregionen Tokio und Kyoto-Osaka (Asienspiegel berichtete). Dabei bietet der Inselstaat abseits der beiden Metropolregionen viel Ruhe, Natur und unentdeckte Ecken (Asienspiegel berichtete). Bei meinen Reisen in die verschiedensten Ecken des Inselstaates habe ich nie das Gefühl, «keinen Platz» mehr zu haben, ganz im Gegenteil (Asienspiegel berichtete). Man sollte sich dabei auch gut überlegen, in welchem Monat man nach Japan reisen möchte (Asienspiegel berichtete).
Den Menschen die ganze Vielfalt des Landes zu zeigen, von Hokkaido bis nach Okinawa, ist aktuell die grosse Aufgabe für Japan. Dabei werden jetzt schon einige kreative Ideen umgesetzt (Asienspiegel berichtete).
JAHR | CH | DE | A |
---|---|---|---|
2009 | 23’091 | 110’692 | 13’684 |
2010 | 26’005 | 124’360 | 14’440 |
2011 | 16’410 | 80’772 | 8539 |
2012 | 24’341 | 108’898 | 11’633 |
2013 | 28’322 | 121’776 | 13’015 |
2014 | 33’150 | 140’254 | 15’398 |
2015 | 40’398 | 162’580 | 18’184 |
2016 | 44’232 | 183’288 | 20’947 |
2017 | 47’154 | 195’606 | 21’035 |
2018 | 52’099 | 215’336 | 24’187 |
2019 | 54’000 | 236’500 | 28’000 |
Bemerkung: Die Zahlen 2019 für Schweiz und Österreich sind Schätzungen von asienspiegel.ch, da die Monate November und Dezember noch nicht definitiv vorliegen (Stand: 17.1.2020).
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