Die Zukunft des Hokuriku-Shinkansen

Der Shinkansen war ein wichtiger Bestandteil für das japanische Wirtschaftswunder. 1964 wurde die erste Verbindung zwischen Tokio und Osaka in Betrieb genommen. Plötzlich waren die beiden Grossstädte in einem Tagesausflug erreichbar. Das Shinkansen-Netz wurde in den letzten Jahrzehnten Schritt für Schritt ausgebaut. Eine Anbindung an eine Hochgeschwindigkeitsstrecke verspricht durch den direkten Anschluss an die Metropole Tokio einen wirtschaftlichen Segen. Entsprechend stark kämpft jeder Ort um einen Shinkansen-Bahnhof.
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Die Region Hokuriku am Japanischen Meer wartete von der konkreten Planung bis zur Inbetriebnahme mehr als zwei Jahrzehnte. Seit März 2015 ist die Stadt Kanazawa in der Präfektur Ishikawa in 2 Stunden 28 Minuten von Tokio aus erreichbar. Früher waren dafür vier bis zuweilen fünf Stunden notwendig. Die Folge ist eine Zunahme an Touristen in der historischen Stadt, die gerne auch als kleines Kyoto bezeichnet wird (Asienspiegel berichtete).
Die Verlängerung der Strecke
Das Projekt Hokuriku-Shinkansen ist damit aber nicht abgeschlossen. Denn die Strecke wird derzeit in Richtung Süden verlängert. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Sechs weitere Bahnhöfe werden ans Netz angeschlossen. Via Fukui bis nach Tsuruga wird der Hochgeschwindigkeitszug dereinst verkehren. Im Jahr 2023 soll die Strecke eröffnet werden, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.
Die schnellste Fahrt von Tokio bis nach Tsuruga wird dann voraussichtlich 3 Stunden 5 Minuten dauern. Diese Verlängerung bedeutet zugleich, dass der derzeitige Expresszug, der Osaka und Kyoto mit Kanazawa verbindet, wohl nur noch bis Tsuruga verkehren wird. 2023 bildet aber noch immer nicht den Abschluss. Ab 2030 sollen die Bauarbeiten fortgesetzt werden, via Obama bis nach Kyoto und Osaka wird der Hokuriku-Shinkansen dann verlängert. Doch dieser Streckenabschnitt wird wohl erst im Jahr 2046 fertig gebaut sein.
Die Wiederinbetriebnahme nach dem Taifun
Übrigens wird der Hokuriku-Shinkansen ab dem 14. März 2020 wieder mit dem normalen Fahrplan unterwegs sein, wie die Asahi Shimbun berichtet. Nach dem Taifun Nummer 19 (Hagibis) vom 12. Oktober 2019 kam es zu einer Überschwemmung in einem Bahndepot in Nagano und zu Teilschäden auf der Strecke selber. 10 Shinkansen-Kompositionen erlitten dadurch einen Totalschaden.
Trotzdem gelang es den Betreiben, bereits am 25. Oktober 2019 die Strecke wiederzueröffnen. Dabei konnte vorerst 80 Prozent des vorherigen Fahrplans eingehalten werden. Um dies zu ermöglichen hatte man auf die E7-Züge des Typs Asama, der gewöhnlich lediglich von Tokio nach Nagano verkehrt, wie auch auf die neuen E7-Kompositionen der Joetsu-Shinkansen-Strecke (Tokio – Niigata) zurückgegriffen (Asienspiegel berichtete).
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