Mit dem Luxuszug durch Hokkaido
Seit einigen Jahren boomen in Japan luxuriöse Züge. Auf der Südinsel Kyushu (Asienspiegel berichtete), ab Tokio (Asienspiegel berichtete) wie auch ab Osaka (Asienspiegel berichtete) kann man gleich mehrtätige Reisen in einem Luxuszug unternehmen. Es handelt sich um regelrechte Fünf-Sterne-Hotels mit allen Annehmlichkeiten. Zudem gibt es eine ganze Reihe weiterer Panorama-Züge, die schöne Tagesausflüge anbieten (Asienspiegel berichtete). Einzig auf der Nordinsel Hokkaido suchte man vergebens nach einem solchen Angebot. Das ändert sich nun. Ab diesem Sommer startet JR Hokkaido mit seiner Luxusvariante auf Schienen.
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Mit dem «Royal Express» durch Hokkaido
Es handelt sich genauer gesagt um eine Kollaboration mit dem privaten Bahnbetreiber Tokyu, der seit 2017 mit dem Royal Express erfolgreich Luxusfahrten von Yokohama bis nach Shimoda an der Südspitze der Halbinsel Izu anbietet. Der Zug verfügt über acht Wagen, die mit Lounge-, Restaurant- und Bar-Abteilen ausgestattet sind. Genau dieser Zug wird künftig auch in Hokkaido eingesetzt. Die Route wird von Sapporo nach Obihiro, Tokachi, Kushiro, Shiretoko, Kitami, Asahikawa, Biei und Furano führen (siehe Karte unten). Vier Tage und drei Nächte wird der Royal Express unterwegs sein. An den verschiedenen Orten werden Küchenchefs zusteigen, die für die Passagiere lokale Spezialitäten zubereiten.
Übernachtet wird nicht im Zug, sondern in Hotels. Zwischen August und September wird der Royal Express fünf Mal in Hokkaido unterwegs sein. 680’000 Yen kostet diese Reise. Die Zugkomposition wird jedoch nicht wie üblich aus acht, sondern nur aus fünf Wagen bestehen, da viele Bahnhöfe in Hokkaido keine längeren Bahnsteige anbieten. Ausserdem werden auf gewissen Abschnitten Diesellokomotiven an den Royal Express angeschlossen. So isit das Netz von JR Hokkaido bi heute nicht vollständig elektrifiziert. Offiziell soll der Zug den Tourismus auf der Nordinsel, der unter dem Erdbeben von 2018 gelitten hat (Asienspiegel berichtete), wieder ankurbeln helfen.
Eine neue Hoffnung für JR-Hokkaido
Ausserdem hofft JR Hokkaido, mit dem Royal Express eine neue lukrative Einnahmequelle gefunden zu haben. Denn die nördlichste JR-Gesellschaft, die die gesamte Nordinsel bedient, ist seit mehreren Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Das Netz ist in die Jahre gekommen (Asienspiegel berichtete). Die Passagierzahlen sind rückläufig. Bereits wurden Lokallinien abgebaut oder der Fahrplan ausgedünnt (Asienspiegel berichtete). JR Hokkaido rechnet damit, dass rund die Hälfte seines Netzes schon in wenigen Jahren nicht mehr unterhalten werden kann (Asienspiegel berichtete). Die Zentralregierung unterstützt heute schon finanziell die Bahngesellschaft, um zumindest die Sicherheit des Netzes zu gewährleisten.
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