Sommer 2020: Eine Yamanote-Linie bis in die Morgenstunden
Nach Mitternacht stellt Tokios Bahn- und Busnetzwerk seinen Betrieb jeweils ein. Danach ist bis um 5 Uhr am Morgen Ruhe. Selbst am Wochenende, wenn ganz Tokio ausgeht, kennen die öffentlichen Verkehrsmittel keine Ausnahme. Es bleiben einzig die vergleichsweise teuren Taxis als Alternative. Andere nehmen das Fahrrad oder gehen kürzere Strecken zu Fuss. 2013 erwägte Tokio tatsächlich, einen 24-Stunden-Betrieb für die öffentlichen Verkehrsmittel einzuführen. Die Idee wurde jedoch schnell verworfen, da die Nachtstunden für Unterhalts- und Bauarbeiten auf dem Schienennetz zu wichtig sind.
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In diesem Jahr wird jedoch eine Ausnahme gemacht. Zwischen dem 24. Juli und dem 9. August 2020, dem Zeitraum der Olympischen Spiele in Tokio, werden bis zu 60 Bahnlinien, die von 19 Betreibern geführt werden, nachts bis zu zwei Stunden länger als normal verkehren. Die beliebte JR-Yamanote-Ringlinie wird sogar bis um 2:30 Uhr am Morgen unterwegs sein, wie 47 News berichtet. Das gab es so noch nie. Der Grund dafür sind zahlreiche olympische Veranstaltungen, die bis 23 Uhr andauern werden. Ausserdem haben sich die Bahnbetreiber verpflichtet, tagsüber mit einem dichteren Fahrplan zu verkehren, um das grössere Passagieraufkommen vor und nach einzelnen Sport-Events besser bewältigen zu können.
Der Test in Osaka: U-Bahn bis in die Morgenstunden
In Osaka startet heute Freitagnacht übrigens ein ähnlicher Testversuch, wie Travel Watch berichtet. Die beliebte Midosuji-Metro-Linie, die täglich über 1 Million Passagiere zählt, wird bis knapp 3 Uhr am Morgen verkehren. Am Freitag, 21. Februar 2020, wird dieses Experiment wiederholt. Mit dieser Massnahme möchte die Stadt das Nachtleben für Touristen attraktiver machen. Sie hofft auf einen positiven Effekt für die lokale Wirtschaft. Als Vorbild dienen die 24-Stunden-Betriebe in New York und London. Nach der Testphase wird man entscheiden, ob der nächtliche Bahnbetrieb am Wochenende permanent eingeführt wird.
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