Über 1 Mil­li­ar­de Neujahrsgrüsse

Das linke Fach des Briefkastens ist jeweils im Dezember eigens für die Neujahrskarten vorbestimmt.
Das lin­ke Fach des Brief­kas­tens ist jeweils im Dezem­ber eigens für die Neu­jahrs­kar­ten vor­be­stimmt. Foto: Ned Snow­man / Shut​ter​stock​.com

In Japan genies­sen noch vie­le bis zum 5. Janu­ar ihren Neu­jahrs­ur­laub. Doch nicht für alle sind es stress­freie Tage. Für die Post ist der Jah­res­wech­sel geprägt von viel Hek­tik. Pünkt­lich am 1. Janu­ar hat die Japan Post begon­nen, die Neu­jahrs­kar­ten an Haus­hal­te im gan­zen Land zu lie­fern. Allei­ne am 1. Janu­ar wur­den ins­ge­samt 1,28 Mil­li­ar­den Kar­ten durch die Post bear­bei­tet, wie NHK News berich­te­te. Doch dies ist erst der Anfang. Es ist eine Akti­on, die meh­re­re Tage in Anspruch nimmt. Am Ende wird die Post rund 1,8 Mil­li­ar­den Neu­jahrs­kar­ten aus­ge­lie­fert haben. An jenem Tag sieht man in den Städ­ten und Dör­fern zahl­rei­che Brief­trä­ger auf Fahr­rä­dern und Rol­lern ihre Arbeit erle­di­gen. Hier­bei setzt die Post auf ein Heer an tem­po­rä­ren Angestellten. 

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Das wie­der­keh­ren­de Ritu­al im Dezember

Die Neu­jahrs­kar­te (jp. nen­ga-haga­ki oder auch nen­ga­jō) ist ins­be­son­de­re seit der Nach­kriegs­zeit ein wich­ti­ger Bestand­teil der japa­ni­schen All­tags­kul­tur. Jedes Jahr im Dezem­ber beginnt für die Fami­li­en in Japan die gros­se Arbeit. An mög­lichst alle Ver­wand­te, Freun­de und Kol­le­gen schreibt man in ein paar kur­zen Sät­zen die Neu­jahrs­wün­sche. Oft sind die for­mel­len Neu­jahrs­sät­ze schon vor­ge­schrie­ben. Die Kar­ten kann man in den Post­stel­len, in Pape­te­ri­en, aber auch in Mini­märk­ten kau­fen. Man­che gestal­ten die Kar­ten gleich sel­ber. Aus­ser­dem gibt es auch Web­sites, die ver­schie­de­ne druck­ba­re Kar­ten-Designs anbie­ten. Ab Mit­te Dezem­ber kann man die Kar­ten ver­sen­den. In den Brief­käs­ten der Post gibt es in jenen Tagen hier­zu ein Extra­fach, das ein­zig für die Nen­ga­jō bestimmt ist. Die Post hält dabei sämt­li­che im Dezem­ber erhal­te­ne Neu­jahrs­kar­ten zurück. Am 1. Janu­ar beginnt schliess­lich die gros­se Aus­lie­fe­rung, die medi­al gefei­ert wird.

Der lang­sa­me Niedergang

Die gan­zen gros­sen Tage der Neu­jahrs­kar­te sind jedoch vor­bei. Das digi­ta­le Zeit­al­ter hin­ter­lässt auch bei die­ser Nach­kriegs­tra­di­ti­on ihre Spu­ren. Über 50 Jah­re war die nen­ga-haga­ki ein blü­hen­des Geschäft für die Post. Von 1949 bis 2003 stie­gen die Umsät­ze. 2003 wur­den sagen­haf­te 4,4 Mil­li­ar­den Neu­jahrs­kar­ten gedruckt. Das bedeu­te­te, dass eine Per­son durch­schnitt­lich 34,9 Kar­ten ver­schick­te. Seit­her sind die Zah­len jedoch rück­läu­fig. Es wer­den immer weni­ger Neu­jahrs­kar­ten ver­sen­det. Allei­ne in die­sem Jahr waren es 10 Pro­zent weni­ger als im Vorjahr.

2020 ist das Jahr der Maus: Ein Beispiel für Neujahrsgrüsse.
2020 ist das Jahr der Maus: Ein Bei­spiel für Neu­jahrs­grüs­se. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com
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