Das Maskengeschenk der Regierung
Seit einigen Tagen zeigt sich die japanische Regierung in einem neun Look. Sämtliche Regierungsmitglieder tragen in der Coronavirus-Krise Maske. Am 1. April 2020 kündigte Regierungschef Shinzo Abe zudem an, den 50 Millionen Haushalten im Land jeweils 2 Masken im Wert von 400 Yen zukommen zu lassen. Die Post werde diese in den kommenden Tagen schnellstmöglich zustellen.
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Auch in Japan mangelt es seit Wochen an Hygienemasken. Der Bedarf ist riesig. Im Inselstaat war schon lange vor der Krise das Tragen von Mundschutz in der Öffentlichkeit gang und gäbe (Asienspiegel berichtete). In der aktuellen Heuschnupfen-Saison ist die Nachfrage regelmässig gross (Asienspiegel berichtete).
Das Geschenk des Staates stiess in der Bevölkerung jedoch nur begrenzt auf Verständnis. Viele dachten, es handle sich um einen Aprilscherz. Andere fragten sich, weshalb die Regierung für eine solche Aktion so viel Geld ausgibt? Die Kritik im Internet kam prompt. Ein User auf Twitter zog einen Vergleich der Hilfsmassnahmen in den verschiedenen Ländern: «USA: 130’000 Yen Bargeld / Hongkong: 140’000 Yen Bargeld / .… / Frankreich: Volle Lohnentschädigung / Japan: 2 Masken.»
Von Abenomask – eine Parodie auf den Begriff Abenomics – war schnell die Rede. Via Hashtag #マスク2枚 (#2Masken) wurden zahlreiche Internet-Memes verbreitet. Diese beantworteten mit angepassten Szenen aus Animes wie «Sazae-san» (siehe Tweet oben), «Spirited Away» oder «Whisper of the Heart» auch humorvoll die Frage, wie die Masken unter den Familienmitglieder aufzuteilen seien (siehe Tweets unten).
Keine gewöhnlichen Masken
Die Regierung betonte derweil, dass es sich nicht um Wegwerfmasken, sondern um Stoffmasken handelt, die waschbar und wiederverwendbar seien. Das Wirtschaftsministerium hat sogar ein Video veröffentlicht, in dem erklärt wird, wie man eine Maske von Hand korrekt wäscht. Ausserdem stellt die Regierung noch mehr Gratiskmasken in Aussicht.
Ein Epidemiologe meinte derweil gegenüber ANN News, dass die Wirkung einer Stoffmaske wegen ihrer höheren Durchlässigkeit geringer sei als bei einer Wegwerfmaske. Es sei jedoch immer noch besser, eine Stoffmaske zu tragen als gar keine. Ein weiterer Experte empfahl, ein Küchenpapier zwischen die Stoffschichten zu klemmen, um den Schutzeffekt zu erhöhen.
Bargeld und 700 Millionen Masken
Es ist hierbei zu betonen, dass Japan sehr wohl daran ist, bis nächste Woche ein grosses Hilfspaket für die Wirtschaft zu schnüren. Es soll grösser sein als das Konjunkturprogramm nach der Finanzkrise. Hierzu gehört auch die Verteilung von Bargeld an alle Haushalte. Und auch bei den Masken entspannt sich die Lage allmählich. Die inländischen Hersteller haben im März 600 Millionen Masken produziert. Im April sollen es schon 700 Millionen sein.
Die Tweets zur Maskenaktion
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